Dominik Krause ist erst seit Kurzem im Amt – und schon hat er Ärger mit den Wiesnwirten. Foto: dpa/Lukas Barth

Münchens neuer Zweiter Bürgermeister Dominik Krause hat das Oktoberfest als „weltweit größte offene Drogenszene“ bezeichnet. Die sonst oft so leutseligen Wiesn-Wirte und Teile der Münchner Stadtgesellschaft sind erzürnt.

In jedem der großen Zelte auf dem Münchner Oktoberfest singen, tanzen, feiern 8000 bis 10 000 Menschen Abend für Abend. Zu Partykracher-Musik hüpfen sie in Tracht verkleidet auf den Bänken, verbrüdern und verschwestern sich mit wildfremden Menschen, das kann ekstatische Züge annehmen. Mit Spezi und stillem Wasser sind solche Stimmungsausbrüche selten zu erreichen, ein bisschen Bier ist dabei meist schon mit im Spiel.

Für einen ordentlichen Knall sorgt nun Münchens neuer Zweiter Bürgermeister Dominik Krause. In einem Interview hat er das Oktoberfest als „weltweit größte offene Drogenszene“ bezeichnet. Die sonst oft so leutseligen Wiesn-Wirte und Teile der Münchner Stadtgesellschaft sind erzürnt. „Bier ist keine Droge“, behauptet Großgastronom Christian Schottenhamel. Die Aussage sei „absurd und eine Beleidigung der Gesellschaft“, meint sein Kollege Peter Inselkammer. Nun ist der Bürgermeister Krause erst seit zwei Wochen im Amt, 33 Jahre alt und kommt von den Grünen. Das sind einige Gründe für mildernde Umstände. Er verweist darauf, dass er den Spruch im Zusammenhang mit einer Freigabe von Cannabis gemacht hat. Ungefähr so: Wenn man legal saufen darf, sollte man auch legal kiffen dürfen. Man solle seine Äußerung „nicht so bierernst“ nehmen.

Bei der Thematik unterschlagen die Wirte immer ein wenig, dass sie die Hauptprofiteure des Bierkonsums sind. Je mehr getrunken wird, desto lauter scheppert es in der Kasse. Bei jedem des von den Kapellen so oft angestimmten „Prosit der Gemütlichkeit“ werden in einem Zelt, so haben Wiesn-Experten berechnet, 300 Liter Bier getrunken. Ein Geheimnis bleibt aber, was ein Oktoberfest-Wirt verdient. Die Wiesn-Legende Richard Süßmeier sagte, links eine und rechts eine.