In Baden-Württemberg ist die Zahl der Ehescheidungen erstmals seit 2011 wieder gestiegen. Auffallend ist jedoch auch, dass sich in Baden mehr Menschen scheiden lassen als in Württemberg.
Stuttgart - Die Zahl der Ehescheidungen ist in Baden-Württemberg zum ersten Mal seit 2011 wieder gestiegen. Es gingen im vergangenen Jahr 18 956 Ehen in die Brüche, drei Prozent mehr als im Jahr davor, wie das Statistische Landesamt in Stuttgart am Montag mitteilte. Demnach werden Ehe in Baden häufiger geschieden als in Württemberg. Die meisten Ehen seien 2019 im „verflixten“ siebten Ehejahr geschieden worden, insgesamt 945.
Die wenigsten Ehen wurden den Angaben nach in den Regionen Donau-Iller, Heilbronn-Franken und Ostwürttemberg geschieden: Im Schnitt kamen dort zwischen 2016 und 2019 um die 72 Ehescheidungen auf 10 000 Ehen. Am höchsten war die Scheidungsziffer in den badischen Regionen Hochrhein-Bodensee, Rhein-Neckar und Südlicher Oberrhein mit jährlich je mehr als 78 Ehescheidungen bezogen auf10 000 Ehen.
Mehr Scheidungen in Baden
Weshalb die Scheidungshäufigkeit im württembergischen Landesteil etwas geringer als in Baden ist - darüber konnten die Statistiker keine eindeutige Auskunft geben. Eine mögliche Erklärung ist den Angaben zufolge, dass gemeinsame Kinder die Scheidungshäufigkeit mindern. In württembergischen Regionen sind Haushalte mit Kindern etwas häufiger als in den meisten badischen Regionen.
Ein weiterer Grund könnte sein, dass Ehen mit Wohneigentum seltener geschieden werden. In Württemberg ist die Eigentümerquote den Angaben nach tendenziell höher als in Baden. Ebenfalls eine Rolle spielen könnte die unterschiedliche Erwerbsbeteiligung: Ehen, in denen beide Partner arbeiten, werden laut Statistik häufiger geschieden als Ehen, in denen ein Partner nicht berufstätig ist.