Der Bezirksbeirat Mühlhausen will beim Besucherlenkungskonzept der Stadt für den Max-Eyth-See mitreden. Foto: Iris Frey - Iris Frey

Der Bezirksbeirat Mühlhausen möchte beim Besucherlenkungskonzept der Stadt für den Max-Eyth-See mitreden und fordert hierzu Informationen von der Stadtverwaltung.

MühlhausenDer Bezirksbeirat Mühlhausen hat in seiner letzten Sitzung deutlich gemacht, dass er in die Planung für das Besucherlenkungskonzept am Max-Eyth-See mit einbezogen werden möchte. Von verschiedenen Seiten gab es im Gremium hierzu Proteste und Unverständnis. Reiner Hofmann (SÖS-Linke-Plus) erklärte: „Was die Stadt da macht, verstehen wir nicht. Wir wurden vor vollendete Tatsachen gesetzt.“ Auch CDU-Bezirksbeirätin Heike Funke erklärte: „Wir wären gerne bei einer Begehung mit dabei.“ Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann erklärte, er sei auch von dem, was in der Zeitung stand, überrascht. Bezogen auf die geplante Beschilderung sei er vor Ort auf einem Gesprächstermin gewesen. Ihm fehle am Konzept der Stadt die Personalkapazität, um es durchzusetzen.

Bezirksbeirätin Heike Funk (CDU) erklärte, sie sei dankbar, dass die Zeitung berichtet habe und sie so davon erfahren hätten. Johannes Schlichter (CDU) forderte, dass der Bezirksbeirat vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt informiert wird. Bohlmann erklärte, er sei ganz der Meinung der Bezirksbeiräte und will, bevor etwas entschieden wird, dass das Konzept im Bezirksbeirat vorgestellt wird. Johannes Jäger (SPD) sagte: „Ich will die Grundsätze erst einmal besprechen und der Bezirksbeirat Mühlhausen will da mitreden.“

Der Bezirksbeirat Mühlhausen hat mehrheitlich dem Antrag der CDU-Bezirksbeiratsfraktion zugestimmt, dass die Stadtverwaltung gegen Wildparker aktiv vorgeht, die Regelungen zum Grillen kontrolliert und zur Durchsetzung dieser beiden Forderungen den Vollzugsdienst personell aufstockt.

Wie berichtet, hat kürzlich das Garten-, Friedhofs- und Forstamt auf die langjährigen Forderungen des Bezirksbeirats reagiert und erklärt, dass es am Max-Eyth-See 37 Schilder aufstellen will für das Besucherlenkungskonzept. Schon vor vielen Jahren hatte der Bezirksbeirat Mühlhausen immer wieder ein Konzept von der Stadt gefordert, welches die unterschiedlichen Interessen der Nutzer und auch der Natur- und Umweltschützer berücksichtigt. Im nun verabschiedeten Antrag verweist die CDU darauf, dass sich die Attraktivität des Naherholungsgebietes stetig erhöht hat und auch die Zahl der Autos, die aus der Region kommen und hier parken. Bereits im vergangenen Jahr habe die Fraktion auf das Wildparken und generelle Zuparken hingewiesen. Die Straßenräume in Hofen und Mühlhausen, aber auch Grünflächen seien davon betroffen. Zudem würden immer wieder am Übergang zur Haltestelle Wagrainstraße zum Teil chaotische Halte- und Parksituationen beobachtet, schreiben die Antragssteller. Nun seien im Nachgang zu den Forderungen und Informationen zum „Wildparken“ die zahlreichen konträren Nutzervarianten von den Ämtern in ein „Besucherlenkungskonzept“ in Angriff genommen worden.

Ziel des Besucherlenkungskonzeptes ist es laut Stadt, den Besuchern die bestehenden Regelungen nahe zu bringen wie dem Ufersaum mehr Schutz zu gewährleisten, das Grillen einzig auf der Wiese bei der Haltestelle Wagrainäcker auch offiziell zu erlauben und auf den restlichen Flächen konsequent zu verbieten. Auch soll der Umgang mit Grillkohle den Besuchern erklärt werden, um zu vermeiden, dass die Mülleimer abbrennen.

In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Beschwerden über große Müllansammlungen gegeben und über wildes Grillen an den unterschiedlichsten Plätzen am See. Annette Hasselwander, Sprecherin des Garten-, Friedhofs- und Forstamts, erklärte kürzlich gegenüber unserer Zeitung, dass 37 Schilder für das neue Beschilderungskonzept am Max-Eyth-See mit 12 Übersichtsschildern und 25 Einzelschildern aufgestellt werden sollen. Als Kosten werden dafür laut Hasselwander 20 000 Euro veranschlagt.

Anfang Juni soll der grafische Entwurf mit dem Vollzugsdienst und dem Bezirksamt abgestimmt werden, so Annette Hasselwander. Das Besucherlenkungskonzept soll, ihren ersten Angaben zufolge am 25. Juni im Bezirksbeirat Mühlhausen vorgestellt werden und dem Gemeinderat Anfang Juli in einer Mitteilungsvorlage. Ein verbindlicher Termin für die Aufstellung der Schilder könne erst nach erfolgreicher Submission genannt werden. Die Verwaltung rechnete ersten Angaben damit, dass das Konzept Anfang August der Öffentlichkeit vorgestellt werden kann, wenn die Schilder fertig sind.