Thomas Müller Foto: Caroline Holowiecki

Die Stadt will ein neues Konzept für ihr Marketing. Thomas Müller vom Referat für Wirtschaft und Marketing berichtet, worauf es ankommt.

Ein neues Stadtmarketingkonzept soll das Profil schärfen. Thomas Müller, Co-Leiter des Referats für Wirtschaft und Marketing, erklärt, was angedacht ist.

Herr Müller, die Stadt arbeitet an einem neuen Stadt- und Citymarketingkonzept. Das Ganze kostet 20 000 Euro. Was bringt das letztlich der Bürgerschaft?

Es geht darum, die Bürgerschaft einzubinden und abzuholen. Ich formuliere es gern immer so: Stadtmarketing heißt heute auch, Bürger zu Fans der eigenen Stadt zu machen. Diese sind auch Tourist, Kunde, Besucher und Gast, die arbeiten hier, die haben hier vielleicht ein Unternehmen. Sie sind also in vielfältiger Weise Stadtakteur. Insofern geht es darum, ihnen das, was diese Stadt und die fünf Stadtteile auszeichnet – Talente, Spezialitäten, Eigenheiten –, nahezubringen und dieses Profil auch nach außen zu präsentieren und kommunizieren. Die Filderstädter zu Fans machen und alle anderen dafür begeistern, mal herzukommen.

Ist in Sachen Profilierung und Präsentation schon konkret etwas passiert?

Ja, denn ich rede ganz bewusst von einem umsetzungsorientierten Stadt- und Citymarketingkonzept. Ich will nicht ein Jahr lang etwas schreiben und zu Papier bringen, sondern ich möchte relativ rasch Planen und Machen zusammenbringen, damit die Bürgerschaft sieht: Da tut sich was. Im März hatten wir den 100. Bernhäuser Pferdemarkt, und meine Kollegin Eva-Maria Jörg hat das schon im vergangenen Jahr adressiert: Dieser Pferdemarkt soll nicht einfach ein buntes Sammelsurium von Wurfbuden, Käseständen und Autoausstellung sein. Es geht darum, das Thema klar zu platzieren mit Ponyreiten und Kutschfahrten. Der Mittelaltermarkt kam hinzu, wo wir Handwerk rund ums Pferd präsentiert haben. Der Steckenpferd-Parcours kam dazu. Wir haben das Profil geschärft und auch in der Kommunikation verbessert. Plakate, Website und Flyer waren aus einem Guss. Das war eine runde Sache, es war auffällig und kam gut an.

Hat Filderstadt bislang sein Licht etwas unter den Scheffel gestellt?

Ja, ich bin positiv überrascht, wie viel hier eigentlich passiert. Und wie wenig aber draußen davon ankommt. Es ist ja nicht so, dass ich die Stadt Filderstadt neu erfinde. Es gibt hier viele Dinge, die den meisten klar sind: super naturräumliche Lage, tolle Erreichbarkeit, das Thema Fahrradfahren ist schon in vielfältiger Form ein Highlight für Filderstadt. Es geht darum, das zu schärfen. Das werden wir sicherlich – das kann ich jetzt schon versprechen – auf der CMT sehr deutlich zeigen. Wir haben mit „Eine Stadt, viele Möglichkeiten“ einen sehr allgemeinen Slogan. Den wollen wir konkreter und griffiger mit Inhalt füllen.

Wie sieht der weitere Zeitplan für den Prozess aus?

Wir sind bereits mittendrin. Ich habe die ersten neun Monate viele Informationen gewonnen und viel kennengelernt. Wir werden – weil Sie nach den 20 000 Euro gefragt haben – das Geld für externe Begleitung wie auch für konkrete Maßnahmen aufwenden. Spätestens im zweiten Quartal des kommenden Jahres wird dieses Konzept fertig sein, aber bis dahin werden wir vieles bereits umsetzen.

Zur Person

20 Jahre Erfahrung
Thomas Müller (55) arbeitet seit Dezember 2022 als Co-Leiter des fünfköpfigen Referats für Wirtschaft und Marketing bei der Stadtverwaltung Filderstadt. Während seine Kollegin Eva-Maria Jörg sich in erster Linie dem Bereich Wirtschaftsförderung widmet, ist er vor allem fürs Stadtmarketing zuständig. Er bringt 20 Jahre Erfahrung in dem Bereich mit.