Bei geführten Stadtspaziergängen entlang des Entwicklungsareals muss aber auch die eine oder andere Frage offenbleiben. Wer den Termin verpasst hat, kann seine Meinungen oder Ideen auch anderswo einbringen.
Die nächste Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung für das neue Rosensteinquartier hat begonnen. Bei Stadtspaziergängen entlang der Entwicklungsfläche haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes die Ideen des Rahmenplans für den angedachten neuen Stadtteil erklärt. Das Interesse war groß, nicht alle Fragen konnten angesichts der Ungewissheiten bezüglich der Gäubahnstrecke und des vom Land geforderten Ergänzungshalts beantwortet werden.
Mehr als 120 Menschen hatten sich angemeldet, um von der Stadtbibliothek am Mailänder Platz, vom Rosensteinpark oder vom Gläsernen Büro an der Nordbahnhofstraße aus die Ausgangssituation für den Stadtteil Rosenstein zu erkunden. Unter den Spaziergängern waren absolute Rosenstein-Neulinge sowie gut informierte Teilnehmer, die auch Teil der Beteiligungsgruppe sind, die gerade ihre Arbeit aufgenommen hat.
Gegenseitige Abhängigkeiten in den Projektabschnitten
Wie komplex das Gesamtprojekt ist und wie viele gegenseitige Abhängigkeiten es in den unterschiedlichen Projektabschnitten gibt, wird beispielsweise beim Blick vom Rand der Stadtbahnhaltestelle Budapester Platz auf die Stelle deutlich, wo die Wolframstraße sozusagen unter den Bahngleisbrücken wieder auftaucht. Schaut man nach rechts entlang der bestehenden Bürobebauung in Richtung Hauptbahnhof, kann man die geplante Trasse für die angedachte breite Allee der Athener Straße erahnen. Sollte der erwähnte unterirdische Ergänzungshalt aber tatsächlich noch beschlossen werden, würde es ein paar Jahre länger dauern, bis dort große Alleebäume für Schatten sorgen könnten.
Die Gleisanlagen selbst sollen bekanntlich verschwinden und damit auch die breiten Brücken über die Wolframstraße. Das Straßenniveau soll dann, so wurde es bei einem Spaziergang erklärt, um eineinhalb Meter angehoben werden. Sollten die aktuellen Diskussionen über die Gäubahnstrecke dazu führen, dass die direkte Anbindung an den Hauptbahnhof erst einmal bestehen bleibt, müsste auch dieser Projektabschnitt noch etwas warten.
20 haben sich in Eigeninitiative direkt bei der Stadt gemeldet
Die Spaziergänge sollten „den Austausch zwischen Stadtverwaltung und den Bürgerinnen und Bürgern befördern“, so die Stadt, und waren für die Teilnehmer an der Beteiligungsgruppe auch eine Gelegenheit, das Rosenstein-Areal sozusagen live zu erleben. Für diese Gruppe hatte die Stadt 1000 zufällig ausgewählte Stuttgarterinnen und Stuttgarter angeschrieben und dazu eingeladen. 40 davon erklärten sich dazu bereit, weitere rund 20 hätten sich in Eigeninitiative direkt bei der Stadt gemeldet. Die nächsten Beteiligungsschritte sind drei Themenwerkstätten sowie eine Abschlussveranstaltung am 25. Juli im Stadtpalais. Alle Interessierten können ihre Meinungen und neue Ideen zu den bisherigen Überlegungen auf der Internetseite www.rosenstein-stuttgart.de/beteiligung einbringen.