Ritter gegen Leibeigene: Bei der Biennale 2025 soll zum 500. Jahrestag der Schlacht am Goldberg auch der Bauernkrieg aufgegriffen werden. Foto: (Archiv)

Das Motto für die Sindelfinger Biennale 2025 steht fest: Unter der Überschrift „Freiheit und Verantwortung“ wird zum 500. Jahrestag der Schlacht am Goldberg unter anderem der Bauernkrieg im Fokus stehen. Die Stadt ruft zu Projektvorschlägen auf.

Die Biennale 2023 liegt erst wenige Monate zurück, aber die Planungen für die nächste Auflage im Jahr 2025 haben schon begonnen. Schließlich ist nach der Biennale immer auch schon vor der Biennale. In seiner ersten vorbereitenden Sitzung für das alle zwei Jahre stattfindende Kulturfestival der Stadt Sindelfingen hat das für die Programmgestaltung zuständige Kuratorium jetzt ein Motto beschlossen. Unter der Überschrift „Freiheit und Verantwortung“ verspricht die Biennale 2025 so geschichtsträchtig zu werden wie nie zuvor.

Schließlich jähren sich zur Mitte des Jahrzehnts gleich mehrere Ereignisse, darunter vor allem der 500. Jahrestag der Schlacht am Goldberg und in diesem Zusammenhang das Gedenken an den Bauernkrieg. Aber auch der 80. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkriegs in Europa sowie verschiedene Gedenktage an berühmte Persönlichkeiten aus Kultur- und Politikgeschichte fallen in diesem Jahr an. Mit dem 950-jährigen Jubiläum des Sindelfinger Teilortes Maichingen gibt es zudem etwas zu Feiern.

Besucherrekord bei der diesjährigen Biennale

„Das gibt viele Ansatzpunkte zu kreativen Ideen“, sagt Sindelfingens Kulturamtsleiter Markus Nau im Nachgang zu der Kuratoriumssitzung. „Die Vorfreude ist enorm“, stellt Nau fest. Zu der guten Stimmung in dem Gremium habe sicherlich auch die positive Bilanz der vergangenen Biennale beigetragen, wo man mit geschätzt 13 000 Besucherinnen und Besuchern einen Rekord aufgestellt habe.

Mit dem neuen Motto „Freiheit und Verantwortung“ sei das Kuratorium sehr zufrieden. „Da gab es von Anfang einen großen Konsens“, berichtet Markus Nau. Er könne sich vorstellen, dass gerade der geschichtliche Ansatz bei Sindelfingens Kreativen wieder einmal einiges an Energien freisetzen werde.

Mit Blick auf die Nachbarstadt Böblingen, wo die das von Lea Wegner geführte Deutsche Bauernkriegsmuseum seinerseits ebenfalls schon in den Vorbereitungen für das Gedenkjahr 2025 steckt, bestätigt Nau, dass man „selbstverständlich“ mit Böblingen über mögliche Kooperationen sprechen werde. „Noch gibt es aber nichts Konkretes“, so Nau.

Die Ideen sollen dabei aber nicht alleine von den gewohnten Aktivposten der Sindelfinger Kulturszene kommen. Deshalb ruft die Stadt jetzt die Bevölkerung dazu auf, sich mit eigenen Ideen für die Biennale 2025 einzubringen. Projektvorschläge können ab sofort eingereicht werden. Oberbürgermeister Bernd Vöhringer findet es „großartig“, wie sich das aus Sindelfingens 750-Jahr-Feier im Sommer 2013 hervorgegangene Festival entwickelt habe und seitdem zu einem festen Bestandteil des städtischen Kulturlebens geworden sei. Mit dem Motto „Freiheit und Verantwortung“ setze man nun einen höchst aktuellen Rahmen für die nächste Runde. „Freiheit ist nicht nur ein Privileg, sondern auch eine Verpflichtung“, so der Oberbürgermeister.

Die Stadt ruft zu Projektvorschlägen auf

Die Biennale 2025 wird voraussichtlich vom 28. Juni bis 26. Juli 2025 stattfinden. Um gerade bei aufwendigerem Format genug Zeit für die Planung zu haben, setzten Stadt und Kuratorium eine Frist fest: Bis zum 29. Februar können Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen ihre Projektvorschläge einreichen. „Besonders erwünscht sind Projektvorschläge, die Sie selbst oder zusammen mit interessierten Gruppen, Vereinen, Initiativen, et cetera umsetzen möchten“, teilt die Stadt mit.

Projektvorschläge können beim Amt für Kultur, Rathausplatz 1, 71063 Sindelfingen oder per Mail an astrid.paul@sindelfingen.de eingereicht werden. Die Bewerbung sollte Informationen zu Art, Umfang, Beteiligtenzahl, finanziellem Aufwand, angedachter Zielgruppe und Spielort des Projekts enthalten. Nach Ende des Bewerbungszeitraums befasst sich das Kuratorium mit den eingegangenen Vorschlägen.