An der Zapfsäule sind die Preise Foto: dpa/Christophe Gateau

Auch nach dem Ferienende klettern die Spritpreise in Stuttgart weiter. Unsere Datenauswertung zeigt: Benzin erreicht so hohe Preise wie seit vielen Monaten nicht mehr, auch Diesel hat sich stark verteuert.

Benzin kostet an Stuttgarter Tankstellen derzeit so viel wie seit Oktober 2022 nicht mehr. Das zeigen Daten der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe, die unsere Redaktion laufend auswertet. Demnach kostete der Liter Superbenzin am Dienstag im Tagesschnitt aller Stuttgarter Tankstellen rund 1,96 Euro. Für den Liter E10 bezahlten Autofahrer im Schnitt 1,90 Euro, für Diesel etwa 1,85 Euro. An einzelnen Tankstellen werden aktuell wieder Preise von über 2 Euro für Super aufgerufen.

Die Spritpreise sind seit Ende Juli fast durchgehend angestiegen – dabei spiegelt sich in Stuttgart auch der Preistrend in ganz Deutschland wieder. Die folgende Grafik zeigt die Tagesmittelwerte aller Stuttgarter Tankstellen im Zeitverlauf seit dem Ende des Tankrabatts im vergangenen Sommer. Die Daten stammen von der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe des Bundeskartellamts, an die Tankstellen mehrmals täglich ihre Preise übermitteln. Wir beziehen sie über den Anbieter Tankerkönig.

Mit wenigen Schwankungen Mitte August und Anfang September hat sich Superbenzin im Schnitt um fast zehn Cent verteuert, Diesel sogar um zwanzig Cent. Weil der Dieselpreis so stark angestiegen ist, hat sich der Abstand zum Benzinpreis stark verringert. Üblicherweise kostet Diesel wegen geringerer Steuern deutlich weniger als Benzin, in Stuttgart lag der Unterschied im Frühsommer teils bei um die 25 Cent je Liter.

Der ADAC kritisiert die Entwicklung vor allem des Dieselpreises in Deutschland derzeit als „nicht nachvollziehbar“. Allerdings ist auch der Ölpreis zuletzt wieder auf ein hohes Niveau wie im vergangenen Herbst gestiegen. Laut einem Bericht des Handelsblatts ist insbesondere Diesel seit Ausbruch des Ukrainekriegs ein knappes Gut und muss für höhere Preise über den Weltmarkt nach Europa importiert werden. Im August hatte das Bundeskartellamt bereits darauf hingewiesen, dass am stark steigenden Dieselpreis nicht unbedingt die Tankstellenbetreiber Schuld seien.

Seit dem Wochenende sind die Spritpreise jedoch nicht mehr so deutlich angestiegen, sondern verharren auf dem aktuell hohen Niveau. Zugleich deuten sich beim Heizöl ebenfalls stabile oder gar sinkende Rohöl- und Heizölpreise an, wie das Vergleichsportal Heizoel24 schreibt. Der Heizölpreis entwickelt sich häufig ähnlich wie der Dieselpreis.