Sabrina Wangenheim von der Fachstelle für digitale und soziale Teilhabe im Alter. Foto:  

Seit Januar gibt es eine digitale Beratungsstelle bei der Stadt. Geleitet wird sie von Sabrina Wangenheim. Sie will weitere Standorte in Stuttgart aufbauen.

Immer wieder gibt es Senioren, die sich auf das Abstellgleis geschoben fühlen, wenn sie beim digitalen Fortschritt nicht teilnehmen können. Auch die Cannstatterin Hannelore Utz sieht das so. „Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, aber alles wird auf digital umgestellt, und da bleiben wir Alten einfach auf der Strecke“, sagt sie. Als Beispiel nennt sie die Onlinebuchung während der Pandemie fürs Schwimmbad oder den Wilhelma-Besuch. Während der Pandemie waren in Stuttgart alle Bäder davon betroffen. Über einen bestimmten Zeitraum konnten nur online Eintrittskarten gebucht werden. Auch im Bereich des Verkehrs klagt die Seniorin über Probleme und Kürzungen: „Seit Jahren besitze ich eine Rentnerjahreskarte des VVS. Vor Jahren gab es ein Bonusheft, wo zu verschiedenen Einrichtungen Vergünstigungen gegeben wurden. Ich verstehe, dass aus Sparmaßnahmen die Hefte gestrichen wurden. Aber die Vergünstigungen bekommt man nur noch digital“, so Utz. Sie fragt, warum es nicht eine Stelle gibt, die alten Menschen dabei hilft? „Ich betrachte dies alles als sehr negative Entwicklung. Ich bin 75 Jahre alt und habe eine große Sehbehinderung. Ich kann also ein Lied von der negativen Entwicklung singen.“