Nach der Corona-Pandemie hatte der Verein Seehaus im Jahr 2022 endlich wieder zum Tag der offenen Tür einladen dürfen – jetzt wird am Wochenende wieder gefeiert. Foto: Jürgen Bach

Gegen Widerstände aus der Bevölkerung muss Tobias Merckle kämpfen, als er vor 20 Jahren als Modellprojekt eine Alternative zum herkömmlichen Gefängnis für junge Straftäter in Leonberg startet.

Von den Beweggründen seines Tuns – Menschen helfen, wobei sein Glaube eine bedeutende Rolle spielt – erzählte Tobias Merckle vor fast einem Jahr bei einem Gespräch im Leonberger Seehaus, als er ganz persönlich aus seinem Leben plauderte. An diesem Ort am Glemseck startete der heute 52-Jährige, das jüngste von vier Kindern des Pharma-Unternehmers Adolf Merckle aus Blaubeuren, im Jahr 2003 als Modellprojekt einen Jugendstrafvollzug in einer freien Form für junge Straftäter im Alter von 14 bis 23 Jahren. Eine Alternative zum herkömmlichen Strafvollzug hinter hohen Gefängnismauern. Dazu hatte er 2001 den Verein Seehaus gegründet.