Der Mann wurde vom Landgericht Stuttgart verurteilt. Foto: Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttg/Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttg

Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Menschen im Mercedes-Werk in Sindelfingen ist der Schütze am Dienstag vom Landgericht Stuttgart verurteilt worden. Die Einzelheiten.

Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Menschen im Mercedes-Werk in Sindelfingen ist der Schütze wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Stuttgart stellte außerdem die besondere Schwere der Schuld fest. Eine Haftentlassung nach 15 Jahren ist in diesem Fall rechtlich zwar möglich, in der Praxis aber so gut wie ausgeschlossen.

Die Kammer zeigte sich am Dienstag überzeugt, dass der damals 53 Jahre alte angeklagte Mann im vergangenen Mai während der Frühschicht in einer Produktionshalle zwei türkische Landsleute und Vorgesetzte erschossen hat.

Gericht folgt der Forderung der Staatsanwaltschaft

Der mutmaßliche Täter und die Opfer waren bei derselben Logistikfirma auf dem Werksgelände beschäftigt. Der Angeklagte hatte im Prozess ausgesagt, er habe sich von ihnen gemobbt und gedemütigt gefühlt. Dies aber entsprach nach Überzeugung der Kammer „in keiner Weise der Realität“. Für die beiden arglosen Opfer völlig überraschend habe der Mann „in absolutem Vernichtungswillen“ zur Waffe gegriffen und insgesamt acht Mal abgedrückt.

Mit seinem noch nicht rechtskräftigen Urteil folgte das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte von einer Spontantat in einem psychischen Ausnahmezustand gesprochen. Auf eine konkrete Strafe hatte sich der Anwalt bei seinem Plädoyer nicht festgelegt.