Am Wochenende gab es etwa in Stuttgart Proteste. Foto: IMAGO/Arnulf Hettrich

Karlsruhe und Stuttgart, Freiburg und Ulm: Zehntausende Menschen haben in den vergangenen Tagen in ganz Baden-Württemberg friedlich gegen rechts demonstriert – weitere Proteste sind geplant.

Nach den Demonstrationen für Demokratie mit Zehntausenden von Menschen in ganz Baden-Württemberg hält die Serie der Kundgebungen gegen rechts an. Am Dienstag sind erneut Proteste geplant, sie dürften aber in Rottenburg (11.30 Uhr) und Heilbronn (18 Uhr) kleiner ausfallen als dies zuletzt in anderen Städten der Fall war. Die Veranstalter in Heilbronn haben bislang nur 200 Teilnehmer angezeigt, sie rechnen aber nach eigenen Schätzungen mit mehreren Tausend Menschen. Auch Rottenburg geht nach Angaben der Stadt von deutlich mehr Teilnehmern aus als den angemeldeten 1000.

Auslöser für die bisherigen bundesweiten Proteste sind die Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremisten am 25. November, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion in Potsdam teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte bei dem Treffen nach eigenen Angaben über „Remigration“ gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.

Daraufhin hatten am Wochenende im Südwesten nach Zählungen von Polizei und Veranstaltern mindestens 110 000 Menschen gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie demonstriert.