Die D-Hornbläser aus ganz Süddeutschland und dem Elsass begeisterten die Zuschauer beim Silvesterblasen am Kappelberg. Foto: Kuhn Quelle: Unbekannt

(mk)- Wenn Hunderte Spaziergänger zum Kappelberg wandern, klingt das Jahr mit einem besonderen Konzert aus. Zum 45. Mal verabschiedeten Alphorn- und Jagdhornbläser aus ganz Süddeutschland das zu Ende gehende Jahr mit Märschen, Fanfarenklängen und Polkas, bei denen auch die Zuschauer mitsummen konnten.

Für viele Stuttgarter und Fellbacher gehört die Wanderung durch die Weinberge und den Wald zwischen Rotenberg und Fellbach zum Silvestervormittag wie die Raketen später um Mitternacht. Seit den 70-Jahren pflegen die Fellbacher Jagdhornbläser und viele befreundeten Stammgäste diese Tradition. Jahrzehntelang trafen sich die Bläser unter dem Kernenturm, vor drei Jahren zogen die Organisatoren auf die Ebene am Kappelberg um. Dem Ansturm tut dies keinen Abbruch. Selbst bei leichten Sturmböen wie am Sonntagvormittag ist es der willkommene Silvesterstart für Jung und Alt. Aus dem Frankenland, vom Bodensee, Baden und Elsass kamen besonders aktive Besucher: „An nur wenigen Tagen im Jahr kommen wir in dieser großen Anzahl zusammen und spielen vor so großem Publikum“, erzählt Leonidas Dracopoulos über die D-Hornbläser.

Die französischen Tromp de Chasse dienen heute noch bei der Parforce-Jagd als Signalhörner, am Silvestermittag riefen die sonoren Töne aus den großen, geschwungenen Hörnern mit dem „Marche de Venerie“, dem „Point de Jour“ oder dem „Cloche de Dampierre“ ein besonders wohliges Gefühl hervor. Nicht weniger imposant sind die Alphörner der Musiker aus Hofen. Damit ihre langen Holzblasinstrumente bestens zur Wirkung kommen, standen Mitglieder der Gruppe „Almrausch“ sowie die jungen „Alphornboys“ erhöht am Hang und bliesen alpenländische Titel wie „Arosa“ oder „Am Dorfrand“ ins Tal. Matterhorn-Feeling unterm Kappelberg.

Doch was wäre ein Silvesterblasen ohne die klassischen Jagdweisen? Mit dem „Jäger aus Kurpfalz“, „Reveille“, „Hegewald-“, „Hundewaldfanfare“ und „Waldkauzpolka“ begeisterten die Ludwigsburger und Backnanger Jagdhornbläser und die Bläservereinigung Stuttgart die Zuhörer, von denen sich viele einen Glühwein oder eine „Heiße Rote“ geholt hatten. Mit dem Hubertusmarsch und den Weisen der D-Hornbläser schickten die Bläser die Zuschauer in die letzten Stunden des Jahres 2017.