Fritz Wolter (rechts) und Michael Scharr begeisterten beim Benefizkonzert in der Rohracker Kelter die Gäste. Die beiden Musiker stehen als „Buddy Booze“ regelmäßig auf der Bühne. Foto: Fürstenberger Quelle: Unbekannt

Von Martina Fürstenberger

Gefühlvollen Blues und fetzigen Rock gab es am Sonntagnachmittag in der Rohracker Kelter zu hören. Der Gewerbe- und Handelsverein (GHV) Hedelfingen-Rohracker hatte zum Benefizkonzert eingeladen. Ein Scheck in Höhe von 2000 Euro konnte am Ende für den Kinder- und Jugendhospizdienst St. Martin übergeben werden. „Sämtliche Einnahmen aus den Eintritten und dem Verkauf von Essen und Getränken wurden gespendet“, so GHV-Vorsitzender Michael Weber. Rund 1500 Euro kamen dadurch zusammen - nach kurzer Besprechung mit den GHV-Mitgliedern wurde die Summe auf 2000 Euro aufgerundet.

Eingefädelt hatte die Spende Fritz Wolter, der am Sonntag nicht nur als Musiker auf der Bühne stand, sondern mit seinem Verein Margit Wolter Herzenskinder zu den Hauptsponsoren der Kinderhospizarbeit am Hospiz St. Martin in Degerloch gehört. Zusammen mit Michael Scharr bildet der ehemalige Rohräcker das Duo „Buddy Booze“. Mit zwei Gitarren gaben sie mitreißenden Blues, Rock und französische Chansons zum Besten. Lieder von Eric Clapton gab es ebenso zu hören wie Stücke von John Lennon, Paul McCartney, Udo Lindenberg und Hannes Wader. Fröhliches und auch Nachdenkliches war dabei. Das Publikum durfte mitsingen, „aber bitte nicht falsch und nur beim Refrain“, wie Wolter scherzhaft vorgab. Viel Applaus gab es für die Gitarrensolos von Michael Scharr, viel gelacht wurde bei Wolters Moderationen, der sich gerne selber auf die Schippe nahm. Seinen Partner Scharr beispielsweise bezeichnete er als seinen Betreuer, der von der Krankenkasse finanziert werde, um mit ihm „begleitetes Singen im Alter“ zu machen. Bei guter Musik und guter Laune war es klar, dass das Publikum die beiden Musiker nicht ohne Zugabe von der Bühne ließ. Ein gelungenes Konzert, das auch noch einen guten Zweck erfüllte.

Barbara Oppenländer vom Hospiz St. Martin hatte vorher sehr eindrücklich geschildert, wie wertvoll die Arbeit des Kinder- und Jugendhospizdienstes für die betroffenen Familien ist. Die Mitarbeiter des Hospizes begleiten nicht nur Kinder und Jugendliche, die selbst eine lebensverkürzende Krankheit haben, sondern auch Kinder und Jugendliche, die von einem Elternteil oder einem Geschwister Abschied nehmen müssen. „Kinder trauern anders als Erwachsene.“ In Trauergruppen, bei Erlebnistagen oder in einer Trommelgruppe können sie sich auf ihre Weise ausdrücken. Gerade hier sind Spenden notwendig. Denn während es für die Begleitung sterbender Kinder Geld von den Krankenkassen gibt, wird die Trauerarbeit mit Kindern nicht öffentlich finanziert. 18 Ehrenamtliche unterstützen derzeit Familien, die mit Krankheit, Tod und Sterben umgehen müssen, teilweise über Jahre hinweg. Auch um trauernde und traumatisierte Flüchtlingskinder will man sich künftig kümmern. „Hier wissen wir, dass das Geld wirklich gut und sinnvoll verwendet wird“, so Weber.