Ritter Sport hat im vergangenen Jahr beim Umsatz um fünf Prozent auf 565 Millionen Euro zugelegt. Nun will der Schokoladenhersteller auch verstärkt in den USA aktiv werden.
Der Schokoladenhersteller Ritter Sport will verstärkt in den USA aktiv werden. Dort wurde kürzlich eine eigene Vermarktungstochter gegründet, wie Geschäftsführer Andreas Ronken am Mittwoch in Waldenbuch (Kreis Böblingen) mitteilte. „International sehen wir nach wie vor erhebliche Wachstumspotenziale, die werden wir nutzen.“ Im vergangen Jahr legte der Umsatz des Familienunternehmens um fünf Prozent auf 565 Millionen Euro zu. Das Ergebnis sei zufriedenstellend. Konkrete Angaben wurde nicht gemacht.
Auf dem Heimatmarkt in Deutschland habe man infolge zeitweiliger Lieferstopps einen leichten Absatzrückgang hinnehmen müssen. Zahlreiche Auslandsmärkte wie Österreich, Italien, Dänemark und Großbritannien hätten sich weiterhin gut entwickelt. Die Exportquote des Unternehmens stieg damit 2023 auf rund 60 Prozent.
Alternativen zum russischen Markt gesucht
Der nach Deutschland größte Absatzmarkt war früheren Angaben von Ronken zum Jahreswechsel zufolge auch 2023 Russland. Der dortige Umsatz sei aber leicht rückläufig gewesen. „Wir versuchen weiter, uns im internationalen Geschäft Alternativen zu suchen und damit die Bedeutung des russischen Marktes für unser Geschäft wie Lieferkette zu verringern“, hatte Ronken der dpa gesagt.
Ritter Sport war nach dem Beginn des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine im Februar 2022 stark dafür in die Kritik geraten, weiter Schokolade nach Russland zu liefern. Das Unternehmen hatte den Schritt unter anderem mit Auswirkungen für die Produktion begründet, wovon letztlich auch die Kakaobauern in Westafrika, Mittel- und Südamerika betroffen wären. Das Unternehmen beschloss, nicht mehr in den russischen Markt zu investieren, Werbung zu stoppen und den Gewinn aus Russland an humanitäre Hilfsorganisationen zu spenden.