Simon Brisedow am Ball. Mit Rot-Weiß Stuttgart musste er im Abstiegskampf einen Rückschlag hinnehmen.Archiv Foto: Pixelfrog Quelle: Unbekannt

Karlsruhe - Nach dem Heimsieg eine Woche zuvor machten sich die Basketballer des ESV Rot-Weiß Stuttgart auf zum Auswärtsspiel in der Regionalliga Baden-Württemberg gegen die PS Karlsruhe. Dort wollte man den nächsten Sieg folgen lassen, was aber nicht gelang. Man unterlag mit 79:97.

Mit dem ungewohnten Gefühl eines Sieges im Rücken, und der Gewissheit, dass man mit einer ähnlich guten Leistung auch diesen Gegner würde schlagen können, ging es nach Karlsruhe. Doch die Vorzeichen änderten sich schon vor der Partie. Head-Coach Christopher Ferguson, der diesmal direkt von einem beruflichen Termin zur Spielhalle anreiste, blieb unerwartet im Stau stecken und konnte die Begegnung nur am Liveticker via Mobiltelefon verfolgen. Quasi mit der Schlusssirene stürmte er in die Halle, konnte aber noch die letzten Sekunden live miterleben. Sein Co-Trainer Efstathios Emmanouilidis konnte die 97:79-Niederlage nicht abwenden, was aber definitiv nicht seine Schuld war. Die Mannschaft ist an diesem Nachmittag einiges schuldig geblieben.

Was war geschehen, dass die Rot-Weißen wieder eine eher deutliche Schlappe erleiden mussten? Im ersten Viertel gestaltete man das Spiel weitestgehend ausgeglichen. Mit einem Spielstand von 24:29 wurde aber schon deutlich, dass die Verteidigung bei Weitem nicht so gut funktionierte wie noch in der Vorwoche. Im zweiten Viertel kam dann auch ein Bruch in das offensive Spiel, so dass eigentlich zur Halbzeit mit 39:62 die Chancen auf einen Sieg immer geringer wurden. In diesem zweiten Abschnitt konnten die Lions aus Karlsruhe in einer kurzen Phase einen 13:0-Lauf starten, von dem sich die Red Heat nicht wieder erholen sollte.

Zwar konnten die Mannen um Kapitän da Silva und Neuzugang Martin Crnjak den Rückstand im dritten Viertel noch einmal zwischenzeitlich auf zwölf Punkte verkürzen, aber mit einem neuerlichen Lauf zum Viertelende stellten die Hausherren den 20-Punkte-Vorsprung fast wieder her. Auch die insgesamt 24 Punkte von Top-Scorer Colin Anwender und die insgesamt offensiv vernünftige Teamleistung von knapp 80 Punkten konnten nicht über die ein ums andere Mal eklatanten Schwächen in der Verteidigung hinwegtäuschen. Das ist und bleibt die Achillesferse der Stuttgarter. So traten sie erneut als die Tabellenletzten den Heimweg aus Karlsruhe an, mit der neunten Saisonniederlage (79:97) im Gepäck. Doch wie eng das im Tabellenkeller zugeht, könnte sich schon am kommenden Wochenende zeigen. Mit zwei Siegen aus den verbleibenden zwei Hinrundenspielen könnte die Mannschaft noch bis auf den achten Tabellenplatz nach vorne gespült werden. Am Sonntag, 16.30 Uhr, empfängt man in der Elly-Sporthalle die SG Heidelberg-Kirchheim.

Rot-Weiß Stuttgart: Colin Anwender (24 Punkte/2 Dreier), Cyril da Silva (18/4) , Martin Crnjak (18), Simon Brisedou (8/1), Alexander Feldberg (6), Lamario Latson (5), Cristian Florea, Achim Jesser, Dawid Mvuyekure, Boris Motsa, Enes Simsek. Enrico Laue