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Stuttgart (dpa/lsw) - Globaler Klimaschutz ist nach Ansicht von Europas Raumfahrtchef Jan Wörner ohne Unterstützung aus dem Weltall kaum denkbar. „Mehr als 50 Prozent der wichtigen Klimavariablen können nur durch Raumfahrt gemessen werden. Die Betrachtung aus dem Orbit ist eine zuverlässige Datengrundlage für politische Entscheidungen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. So sei etwa auf der Venus der Treibhauseffekt festgestellt worden, noch bevor eine Prüfung eine ähnliche Situation auf der Erde offenbarte. „Die Folgen des Klimawandels können aus dem Orbit beobachtet werden. Die Informationen helfen dem Katastrophenmanagement“, meinte Wörner.
Wissenschaftler und Astronauten kommen am (heutigen) Dienstag in Stuttgart zu einer hochkarätigen Konferenz zusammen. Themen sind unter anderem der Mars sowie die Raumstation ISS und die unbemannte Raumfahrt. Jan Wörner, Chef der Europäischen Raumfahrtagentur ESA, wird per Videoschalte sprechen. In Bonn tagt gleichzeitig die Weltklimakonferenz. Die Teilnehmer sollen in den nächsten zwei Wochen einheitliche Regeln erarbeiten, wie Länder ihren CO2-Ausstoß messen.
Bei der Veranstaltung in Stuttgart spricht etwa auch Eckard Settelmeyer, Experte für Erdbeobachtung. „Mit unseren Satelliten beobachten wir beispielsweise den kompletten Wasserzyklus der Erde, der entscheidend für das Klima ist“, sagte der Fachmann von Airbus vor Beginn der Konferenz. Sein Kollege Mathias Pikelj meinte, nichts mache globale Zusammenhänge so deutlich wie Satelliten. „Satelliten fliegen in etwa 100 Minuten einmal um die Erde. Nichts bietet eine solche Langfristigkeit und hohe Wiederholrate“, betonte er.