Die Kunstinstallation von Martin und Stefan Bukovsek in St. Konrad. Foto: Martin Windhab

In der katholischen Kirche St. Konrad hat der Künstler und Artist Martin Bukovsek mit seinem Bruder Stefan das Kreuz verhüllt und einen Dornenkranz davor gesetzt.

Das Leiden Jesu, die Passion steht im Mittelpunkt einer Kunstinstallation in St. Konrad. Seit Ende der ersten Fastenwoche ist der Altarbereich der katholischen Kirche mit einer Installation aus Dornenkranz und lila Tüchern versehen. „Solch eine Installation gibt es erstmals in dem Kirchengebäude“, erklärt Markus Dreckmann, der Vorsitzende des Kirchengemeinderats von St. Konrad. Er war dabei, als die Installation von den Brüdern Stefan und Martin Bukovsek eingerichtet wurde. „Ich war in der Nacht noch da“, sagt Dreckmann. Seine ersten Gedanken dazu: „Das ist der Kreuzweg“. Von der Schlichtheit der Installation sei er total ergriffen gewesen. „Es hat mich sehr bewegt“, sagt Dreckmann. Martin Bukovsek ist Akrobat und arbeitet auch als Zauberer, sein Künstlername ist Carismo. Er ist außerdem Zirkuspädagoge und hat mit seinem Bruder Stefan die Dornenkranzinstallation entworfen. Der 1970 geborene Stuttgarter hat die violette Farbe der katholischen Kirche zur Fastenzeit aufgenommen. „Diese Farbe steht für die Zeit der Vorbereitung, der Besinnung, der Umkehr und der Buße“, erklären die Bukovseks.

Tradition, das Kreuz zu verhüllen

Es sei Tradition, Kreuze mit violetten Tüchern zu verhüllen, sagen die Brüder. Sie möchten damit das Wesentliche sichtbar machen: Das Leiden Jesu Christi werde symbolisch mit der großen Dornenkrone und dem noch sichtbaren Kreuz besonders in die Mitte gehoben, erklären die Brüder. Dabei lade es den Betrachter ein, sein persönliches Klagen bewusst mit dem Leiden Jesu Christi in Verbindung zu bringen und zu sehen, dass man mit seinem Leid nicht allein gelassen werde. „Denn Jesus hat für mich gelitten.“

Das violette Tuch hängt an der Altarwand wie ein Vorhang und zieht sich entlang der Decke über dem Mittelgang des Kirchenraums weiter bis zur Orgelempore. Dort hängt es bis zum Boden herunter. „Diese Form soll ein Zelt darstellen, in dem das Allerheiligste wohnt“, so beschreiben es die Brüder.

Literarisch-musikalische Vesper an Karfreitag

Die Kunstinstallation ist noch bis Samstag, 8. April, in St. Konrad, Stafflenbergstraße 52, zu sehen, Dienstag, Donnerstag und Freitag jeweils von 8 bis 20 Uhr, am Mittwoch von 8 bis 18 Uhr und am Samstag von 8 Uhr bis in die Nacht. An Karfreitag gibt es in St. Konrad um 15 Uhr eine Liturgie und um 17 Uhr eine literarisch-musikalische Vesper mit der Kammersängerin Irmgard Stadler. Sie liest geistliche Texte. Im Mittelpunkt steht das Buch „Judas, der Freund“ von Christoph Wembek SJ, Musik Manuel Schattel (Kontrabass), Liturgie Beatriz Adelmann.