Die Tage des öffentlichen Telefons am Uhlbacher Platz sind gezählt. Foto:  

Die Tage des öffentlichen Telefons am Uhlbacher Platz sind gezählt. Die Telekom will die extrem unrentabele Säule abbauen – im letzten Jahr wurde von dort aus nicht ein Telefonat geführt.

Uhlbach - Schon vor drei Jahren ist die Telekom an die Stadt Stuttgart mit dem Wunsch herangetreten, das öffentliche Telefon auf dem Uhlbacher Platz abbauen zu dürfen. Damals lehnte der Bezirksbeirat Obertürkheim das Ansinnen ab, weil die Anlage auch als Notruf dient. Nun erneuerte das Unternehmen sein Begehren – und diesmal stimmte das Gremium zu. Denn offenbar wird die schlichte Telefonsäule im Zeitalter von Mobilfunk und der Vollversorgung mit Festnetzanschlüssen nicht mehr benötigt: Nach Angaben der Telekom lag der Umsatz dieses sogenannten Basistelefons im vergangenen Jahr bei 0,00 Euro, wie Bezirksvorsteher Peter Beier in der jüngsten Beiratssitzung mitteilte. Auch vorher schon lag der Betrag deutlich unter dem firmeninternen Richtwert von 50 Euro im Monat, der für den Erhalt des Standorts eine Rolle spielt. Weil das Unternehmen aber die Aufgabe hat, die „Grundversorgung im Bereich öffentliche Telefonie“ zu gewährleisten, braucht sie die Zustimmung der Kommune, wenn sie unrentable Geräte entfernen will.

Den Argumenten der Telekom wollten sich die Lokalpolitiker nicht verschließen, weshalb sie sie ihren Widerstand gegen den Abbau aufgaben. „Null Anrufe bedeutet null Bedarf“, brachte es Peter Aichinger (Freie Wähler) auf den Punkt. Allerdings regten die Fraktionen an zu prüfen, ob am Uhlbacher Platz stattdessen eine Notrufsäule installiert werden könnte. Wann die öffentliche Telefonsäule verschwinden wird, ist noch offen. Einen Termin hat die Telekom nicht genannt.