Knapp 7400 Besucherinnen und Besucher feiern am Samstagabend den Abschluss der Saison 2023 der Schlossfestspiele in Ludwigsburg – unter anderem mit Musik aus der „West Side Story“ und mit einem wahren Feuerwerkszauber zum Finale.
Sie sprühten und funkelten nur so, die Feuerwerksfontänen und Lichterbilder, die in der Samstagnacht nach 23 Uhr den Himmel über dem Ludwigsburger Seeschloss Monrepos illuminierten: Rund 7400 Besucherinnen und Besucher ließen sich beim Abschlusskonzert der Ludwigsburger Schlossfestspiele von pyrotechnischer Kunst und einem wunderbar aufgelegten Festspielorchester unter Leitung des Dirigenten Ryan McAdams verzaubern. Sie saßen in den vollen Stuhlreihen – oder auf Picknickdecken mit mitgebrachten Leckereien.
Der Abend beschloss eine, so Intendant Jochen Sandig, „erfolgreiche, fantastische Saison mit einer Auslastung von 80 Prozent“ – bei diesem Freiluftkonzert war es gar eine Auslastung von 95 Prozent. Es werde ein „Fest der Freude, ein Fest der Musik und des Tanzes“, hatte Sandig versprochen, und Orchester, Dirigent, Feuerwerker und Publikum machten das wahr. Das Programm war auch dazu angetan: mit sinfonischen Tänzen aus Leonard Bernsteins „West Side Story“, vom melancholisch-zarten „Somewhere“ bis zum rasanten „Mambo!“, mit Auszügen aus George Bizets „Carmen“-Suiten und mit George Gershwins „Ein Amerikaner in Paris“ etwa. Aber auch mit Werken wie dem furiosen „Libertango“ von Astor Piazzolla, bei dem Gustavo Surgik mit einem atemberaubenden Solo glänzte, oder dem wie auf den Abend zugeschnittenen „Danza ritual del fuego“ von Manuel da Falla, bei dem man die Flammen akustisch züngeln und hervorbrechen hörte. Das Feuerwerk wurde dann zu Tänzen des brasilianischen Komponisten Alberto Ginastera gezündet und ließ dem Publikum Augen und Ohren übergehen.
Ein Deutschland-Debüt nach Maß also für den Amerikaner Ryan McAdams am Pult, der ganz eins war mit seinem Orchester, beim Dirigat fast selbst tanzte und die Musik mitreißend und wunderbar durchhörbar gestaltete. Auch was er an dynamischen Abstufungen aus der Wundertüte zog, ist für ein Open Air dieses Ausmaßes alles andere als selbstverständlich. Sympathisch überdies, wie McAdams selbst immer wieder den Musikerinnen und Musikern applaudierte.
Schon der Start des Abends mit dem Orchester des Ludwigsburger Goethe-Gymnasiums, geleitet von Benedikt Vennefrohne, hatte das Publikum mit Ungarischen Tänzen von Johannes Brahms und der Tschechischen Suite von Antonín Dvořák aufhorchen lassen – immer wieder erstaunlich, auf welchem Niveau die Schülerinnen und Schüler musizieren. Sie sind schon lange als „Opener“ für den besonderen musikalischen Abend gesetzt.
Es war ein Finale, das Lust auf die Saison 2024 macht. Die Saison 2023 endete mit diesem Open Air, zumindest in Ludwigsburg. Am Spielort Wolfegg schließen sich am 16. und am 17. September noch drei Konzerte an.