Beim Bezahlen mit der Karte taucht in einigen Lokalen die neue Trinkgeld-Abfrage auf. Ein Zwang, zehn bis 20 Prozent auszuwählen, besteht offensichtlich nicht: Der größte Knopf auf dem Display ist „Kein Trinkgeld“ Foto: LICHTGUT/Zophia Ewska

Wie viel Trinkgeld würden Sie gern geben? In manchen Lokalen erfolgt die Abfrage über das Kartenlesegerät: zehn, 15 oder 20 Prozent lauten die Auswahlmöglichkeiten beim Bezahlen. Aber auch der Button „kein Trinkgeld“ existiert. Das ist für die Mitarbeiter eine Erleichterung – und für die meisten Gäste.

Beim Bezahlen an der Theke stutzt der junge Mann. „Du kannst es abwählen oder einen fertigen Prozentsatz nehmen, wie du möchtest“, erklärt Miriam Brenner die Anzeige auf dem Kartenlesegerät. Er kreist mit dem Zeigefinger kurz über das Display und drückt dann eine der drei angezeigten Schaltflächen. „Vielen Dank“, sagt die Mitarbeiterin vom Café Kuchenliebe am Wilhelmsplatz, „lass Dir den Cappuccino schmecken!“ Acht Prozent Trinkgeld hat er an der Selbstbedienungstheke auf seine Rechnung aufgeschlagen. Seit rund einem Jahr breitet sich die Option in den Stuttgarter Lokalen aus: Das Trinkgeld wird gleich bei der Kartenzahlung zu einem bestimmten Prozentsatz einberechnet, drei Optionen stehen zur Auswahl – und der Knopf „kein Trinkgeld“. Im Steakhouse Abacco’s wurde die Software vor ein paar Monaten entsprechend upgedatet, in der Bar Sattlerei  und allen  anderen Betrieben von Janusch Munkwitz ist Bargeld ganz abgeschafft worden.