In 39 Städten gibt es die Anhänger zu mieten – ganz einfach sei das, lautet das Versprechen des Unternehmens „Freetrailer“. Foto: Freetrailer

Das Start-up „Freetrailer“ aus Dänemark will den Transport sperriger Einkäufe und Gegenstände einfacher machen. Das Angebot könnte auch auf einen weiteren Ort in der Region ausgedehnt werden.

Wie soll ich das nur alles ins Auto bekommen? Diese Frage dürfte sich der ein oder andere, der keinen Bus oder Transporter fährt, schon während des Möbelkaufs bisweilen gefragt haben. In Ludwigsburg soll das künftig nicht mehr nötig sein, der Transport von sperrigen Einkäufen stressfreier werden.

Damit wirbt das dänische Start-up Freetrailer, das seit Kurzem am Ikea-Möbelhaus im Gewerbegebiet Tammerfeld Anhänger anbietet. Das Versprechen klingt gut: man müsse nicht einmal etwas kaufen, um die Kisten auf zwei Rädern zu mieten. Die Hänger stelle das Unternehmen „allen Einwohner*innen von Ludwigsburg“ zur Verfügung, heißt es. Kostenlos sogar – zumindest für die ersten drei Stunden. Wer vorher einen Hänger, von denen es zunächst nur drei Stück gibt, reservieren möchte, zahlt vier Euro. Abgewickelt wird das Ganze per App. Voraussetzung, ein Gespann mit Hänger zu fahren, ist ein Führerschein Klasse B.

Sindelfingen ist interessant für das Unternehmen

Ralf Stolz, Sprecher für das Unternehmen in Deutschland, sieht Potenzial in der Barockstadt für das Angebot. „Mit seinen ungefähr 93 000 Einwohnern besteht in Ludwigsburg jeden Tag ein riesiger Bedarf, Unterschiedliches durch die Stadt zu transportieren“, sagt Stolz. Freetrailer hat eine Vereinbarung mit dem schwedischen Möbelriesen, die Standorte entscheiden dann selbstständig, ob sie das Angebot in Anspruch nehmen möchten.

Eine weitere Option wäre Sindelfingen, wo es den zweiten Ikea in der Region gibt. „Der Standort ist für uns auch von Interesse“, sagt Stolz, konkrete Pläne gebe es aber noch nicht. „Ludwigsburg hat sich bei Häusern, die bereits Freetrailer vermieten, über unser System und die Erfahrungen informiert“, so Stolz. Der Ikea an der A 81 ist der 39. Standort, an dem es die Hänger in Deutschland gibt.Das Angebot könnte beispielsweise auch auf Baumärkte oder Elektronikmärkte ausgeweitet werden, heißt es in der Mitteilung. Das Potenzial der sogenannten Sharing-Economy, sei riesig.

Gibt es versteckte Kosten?

Gibt es bei dem Angebot einen Haken, vielleicht versteckte Kosten? Stolz verneint. Wer einen Anhänger länger als drei Stunden nutzt, zahle für jede weitere fünf Euro, zudem könnten die Nutzer eine Versicherung für sieben Euro abschließen. Wer das nicht tut, zahlt bei einem Unfall eine Selbstbeteiligung in Höhe von 500 Euro. Obwohl viele der Nutzer wenig bis keine Erfahrung im Umgang mit dem Anhängsel am Auto haben dürften, viele Unfälle oder Beschädigungen gebe es nicht, so Stolz. „Kratzer oder ähnliches passieren, aber der Anhänger ist ein Gebrauchsgegenstand. Da ist das normal.“ Die App beinhalte kleine Clips, die beispielsweise zeigen, wie der Anhänger sicher an- und abgekoppelt wird.

Die Hänger von Freetrailer können im übrigen nicht, wie bei anderen Leihsystemen üblich, einfach an anderen Stationen abgestellt werden. Mit Rädern, Rollern oder Autos ist das häufig möglich.

Die nächsten Freetrailer-Standorte befinden sich in Ulm und Karlsruhe. Dorthin kommt man auch in unter drei Stunden, vorausgesetzt man steht nicht im Stau. Die in Ludwigsburg geliehenen Hänger müssen aber dort auch wieder zurückgegeben werden. Ralf Stolz begründet das damit, dass das Unternehmen „Wildwuchs à la E-Scooter“ vermeiden wolle.

Weitere Infos zum Angebot von „Freetrailer“ online unter: www.freetrailer.de