Rio Reiser ist der erste Popmusiker, dessen Nachlass im DLA aufbewahrt wird. Foto:  

Der Nachlass des Musikers wurde an das Literaturarchiv in Marbach übergeben. Darunter sind Schmankerl wie Notizbüchern und private Videos. Eine kleine Sensation verbirgt sich auf der Kassettensammlung.

Kaum ein deutscher Songschreiber wird von Musikern, Kritikern und Publikum gleichermaßen verehrt wie Rio Reiser. Fachleute und geneigte Hörer schwärmen davon, mit welch wunderbaren Zeilen er in Liebesliedern wie „Junimond“ oder „Für immer und Dich“ Gefühlsturbulenzen beschrieben hat. Und schätzen den rauen Bluesrock mit politischen Schlachtrufen wie „Macht kaputt, was euch kaputt macht“, durch den er mit seiner Band Ton Steine Scherben im piefigen Deutschland der 1970er-Jahre kräftig durchgelüftet hat. Es ist also fast folgerichtig, dass dem 1996 im Alter von nur 46 Jahren verstorbenen Sänger vom Deutschen Literaturarchiv (DLA) in Marbach posthum der rote Teppich ausgerollt wurde. Reiser ist der erste Popmusiker, dessen Nachlass nun im DLA aufbewahrt wird.