Die Polizei hatte den psychisch kranken Mann aus einem Berliner Wohnheim in ein Krankenhaus bringen sollen. Da er Widerstand leistete, legten ihm Polizisten Handschellen an. (Symbolbild) Foto: dpa/David Inderlied

Ein 64-jähriger Schwarzer ist, drei Wochen nach seinem Zusammenbruch bei einem Polizeieinsatz in Berlin, im Krankenhaus gestorben. Eine Opferberatungsstelle wirft beteiligten Beamten Rassismus vor.

Ein 64 Jahre alter Mann ist am Donnerstag im Krankenhaus gestorben, nachdem er drei Wochen zuvor bei einem Polizeieinsatz in Berlin zusammengebrochen ist. Eine Polizeisprecherin bestätigte am Freitagmorgen den Tod des psychisch kranken Schwarzen in der Universitätsklinik Charité. Die Berliner Opferberatungsstelle Reachout wirft der Polizei in einer Pressemitteilung von Donnerstagabend vor, bei dem Einsatz „massive brutale Gewalt“ angewendet zu haben und für den Tod verantwortlich zu sei; zudem spricht sie von Rassismus. Die Polizei ermittelt gegen die beteiligten Beamten. Die Leiche des Mannes soll obduziert werden.

Gemäß Polizeiangaben sollte der Mann am 14. September aus einem betreuten Wohnheim für seelisch und psychisch Kranke in Berlin-Spandau in ein psychiatrisches Krankenhaus verlegt werden. Ein Gericht hatte das angeordnet. Der Mann habe „massiv Widerstand“ geleistet, ihm seien Handschellen angelegt worden, schließlich sei er im Beisein eines Rettungsdienstes und seines Betreuers kollabiert und in ein Krankenhaus gebracht worden.

Reachout schrieb, Polizisten hätten den Mann am Boden fixiert, ein Polizist habe ihm ein Knie in den Nacken gedrückt. Er habe geblutet. Schließlich habe er aufgehört zu atmen. Eine Wiederbelebung habe mehr als 20 Minuten gedauert. Er sei später ins Koma gefallen.