Der Anbau von Cannabis-Pflanzen ist für Baumärkte derzeit kein Geschäftsfeld. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Während die Baumärkte derzeit nicht vorhaben, in das Geschäft mit Cannabis-Anbau einzusteigen, profitieren Spezialgeschäfte von der Teillegalisierung. Vor allem die Nachfrage nach Produkten für den Indoor-Anbau ist sprunghaft angestiegen.

Die seit 1. April gültige Cannabis-Teillegalisierung, der zufolge jeder Erwachsene drei Hanfpflanzen züchten darf, beschert Spezialgeschäften für inhäusigen Pflanzenanbau offenbar einen Kundenansturm: Die Firma Rauchbombe, ein sogenannter Growshop in der Tübinger Straße in Stuttgart, vermeldet auf Anfrage unserer Zeitung: „Wir sind am Tanzen.“ Insbesondere der Markt für Beleuchtungssysteme, die hilfreich seien, um Cannabis-Pflanzen zu Hause anzubauen, habe sich innerhalb von drei Tagen „vollends geleert“. Auch bei seinen Großhändlern sei die Ware ausverkauft, sagt Heiko Wirth, einer der Inhaber: Manche würden nicht einmal mehr Bestellungen gegen Vorkasse annehmen, andere Großhändler für entsprechende Lampen nicht mehr ans Telefon gehen. Zwar habe er mit starker Nachfrage nach dem 1. April gerechnet, so Wirth, der Ansturm der Kunden übersteige aber seine Vorstellung bei weitem. Er werde nun versuchen, über Lieferanten im europäischen Ausland Nachschub an Lampen zu erhalten. Wer im Internet nach Großhändlern für Growshops sucht, stößt etwa auf der derzeit in Wartung befindlichen Website der Firma Bloomtech in Northeim auf den Hinweise: „Wir sind gezwungen, bis auf weiteres keine Bestellungen mehr entgegenzunehmen.“