Konferenzleiter Wolfgang Ischinger auf der „MSC“ vor drei Jahren Foto: dpa/Sven Hoppe

Die Münchner Sicherheitskonferenz soll Mitte Februar wieder mit einem prominenten Großaufgebot stattfinden. Für den schwäbischen Konferenzchef ist es letztmalig die große politische Bühne.

Stuttgart - Gemessen an früheren Verhältnissen ist die Münchner Sicherheitskonferenz in Coronazeiten geeignet, die Weltpolitik quasi lahmzulegen. Noch vor zwei Jahren kamen mehr als 500 hochrangige internationale Entscheidungsträger zusammen. Dicht an dicht in engen Fluren und im vollgestopften Saal des Bayerischen Hofs – was wäre eine solche Zusammenkunft ein Fest für das Virus. Nachdem die Sicherheitskonferenz im Vorjahr stark abgespeckt und ins Virtuelle verlegt wurde, soll sie vom 18. bis 20. Februar aber wieder im Herzen Münchens über die Bühne gehen.

Gut 30 Staats- und Regierungschefs sowie 100 Minister erwartet

Zu rechnen ist mit dem üblichen Polizeiaufmarsch – aber auch Corona soll an den Sicherheitsvorkehrungen scheitern: Die Zahl der Teilnehmenden, Veranstaltungen, Orte und Delegationsgrößen wird um zwei Drittel auf 600 verringert. Die Heerschar internationaler Journalisten bleibt außen vor und wird auf die Liveübertragung verwiesen. Nicht unterscheiden soll sich die „MSC 2022“ im Promi-Faktor: Gut 30 Staats- und Regierungschefs, 100 Minister und die Chefs der wichtigsten internationalen Organisationen wie UN, Nato und EU werden erwartet.

„Wer redet, der schießt nicht“

Die Weltlage entwickelt sich in Osteuropa so dramatisch, da will Konferenzchef Wolfgang Ischinger getreu dem Motto „Wer redet, der schießt nicht“ auf dieses hochkarätige Forum zum diplomatischen Austausch keineswegs verzichten. Es gibt aber noch einen weiteren Grund, warum eine Präsenzveranstaltung die bevorzugte Wahl des 75-Jährigen war: Im Anschluss wird Ischinger, geboren in Beuren am Fuße der Alb, von Christoph Heusgen abgelöst – diese Abschiedsshow soll ihm das Virus nicht nehmen.

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