Eine italienische Schönschrecke in der Nahaufnahme (Archivbild) Foto: IMAGO/imagebroker/IMAGO/imageBROKER/L. Werle

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat eine Methode zur Früherkennung von Heuschreckenausbrüchen entwickelt. Die Forscher nutzen dazu Drohnen mit Multispektralkameras.

Die Ausbreitung von Heuschrecken möglichst früh zu erkennen, war das Forschungsziel einer neuen Methode, die nun am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt worden ist. Die Technik könne dabei helfen, Heuschreckenplagen zu bekämpfen, teilte das DLR am Donnerstag in Köln mit. Neben der Sammlung von Daten mittels Drohnen werden demnach auch mit Satellitenaufnahmen Umweltparameter erfasst, welche die Ausbreitung von Heuschrecken begünstigen.

„Dazu gehören zum Beispiel Temperatur, Niederschlag und Bodenfeuchte, aber auch die Dichte und die Art der Vegetation“, sagte Igor Klein vom Earth Observation Center im DLR. Bei der Methode werden zuerst Satellitenaufnahmen ausgewertet. Für weitere Analysen überfliegt eine Drohne samt Multispektralkamera das fragliche Gebiet. Die Kamera könne beispielsweise im Infrarotbild gestresste Wiesen erkennen.

Bisher zwei Heuschreckenarten erfasst

Die generierten Daten werden laut DLR in ein Geoinformationssystem eingespeist, das in Karten dargestellt werden kann. Die Übertragung der Daten in eine App soll die Übermittlung an örtliche Entscheidungsträger erleichtern. Dies soll dabei helfen, frühzeitig Maßnahmen gegen mögliche Heuschreckenplagen einzuleiten.

Locust-Tec lautet der Name des Forschungsprojekts, das sich bei der Entwicklung zunächst auf potenzielle Lebensräume der Italienischen Schönschrecke und der Marokkanischen Wanderheuschrecke zwischen Europa und China konzentrierte. Die Erkenntnisse ließen sich nach weiterer Forschung aber auch „auf andere Heuschreckenarten anwenden“, betonte Klein.