Das Baustellenschild kündigt die bevorstehenden Arbeiten an. Foto: Mathias Kuhn

Die Netze BW erneut den rund 100 Jahre alten Trinkwasserspeicher in Rohracker. Im Vorgriff wird ab 13. Juli eine Kabeltrasse verlegt. Der Baustart für den zwei Millionen Euro teuren Neubau erfolgt erst im Herbst.

Rohracker - Die Vorbereitungen für den Bau des neuen Trinkwasserbehälters in Rohracker gehen weiter: Nachdem die Erschließung des Baugrundstücks mit Strom, Wasser und Abwasser im Frühjahr abgeschlossen wurde, ist jetzt die Telekommunikation dran, teilt die Netze BW mit. Dazu wird die NetCom BW im Auftrag der Netze BW ab Montag, 13. Juli, von der Einmündung Rohrackerstraße über den Speidelweg bis zum Egerweg ein Leerrohr für die Netzwerkleitung verlegen. „Damit wäre dann die die Erschließung des Baugrundstücks mit der erforderlichen Infrastruktur abgeschlossen“, betont EnBW-Sprecher Hans-Jörg Groscurth.

Um Verkehrsbeeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, wird die Baumaßnahme in Bauabschnitten durchgeführt. Die Leitungstrasse befindet sich vorwiegend im Gehwegbereich. Nach etwa vier bis fünf Wochen sollten diese Arbeiten abgeschlossen sein – und dann wird sich für einige Zeit erst einmal nichts tun. Der Grund: „„Wir dürfen nur zu festgelegten Zeiten die Wege befahren“, räumt Groscurth ein. Diese Auflage ist in der Baugenehmigung festgelegt worden – eine von vielen. Denn die Baustelle befindet sich an der Grenze zu einem Landschaftsschutzgebiet, weshalb die eigentlichen Bauarbeiten erst nach Ende der Vegetationsperiode beginnen dürfen.

Fertigstellung im Frühjahr 2022

Hinter den Kulissen freilich wird das rund zwei Millionen Euro teure Projekt vorangetrieben: „Derzeit finden die Vergabeverhandlungen statt.“ Die Arbeiten am eigentlichen Trinkwasserbehälter werden voraussichtlich im Oktober beginnen, so Groscurth. Los gehe es mit dem sogenannten Einsteigehaus. Für das sollte ursprünglichen Plänen zufolge eigentlich schon im Februar der Grundstein gelegt werden. Die Fertigstellung ist, statt im Spätherbst 2021, nun im Frühjahr 2022 vorgesehen. Problematisch ist der Verzug laut dem EnBW-Sprecher jedoch nicht, es seien keine unerwarteten Schwierigkeiten aufgetreten. „Kleinere Verschiebungen im Zeitplan gibt es bei solchen Projekten immer einmal. Wir planen ja bereits seit einigen Jahren.“

2400 Kubikmeter Aushubmaterial

Der neue Wasserspeicher ersetzt das bisherige, nahe gelegene Bauwerk Im Halden und soll einmal rund 3500 Einwohner von Rohracker und Hedelfingen mit frischem Trinkwasser versorgen. Der Röhrenbehälter, der insgesamt 500 Kubikmeter Wasser fasst, wird unter der Erde verschwinden. Nur das Einsteigehaus wird oberirdisch zu sehen sein. Für den Bau muss jede Menge Material abgetragen werden. „Insgesamt sind rund 400 Kubikmeter Oberboden und etwa 2000 Kubikmeter Baugrubenaushub zu bewegen“, so Groscurth. Gut die Hälfte davon werde später zum Auffüllen des Geländes verwendet – und muss jüngsten Plänen zufolge nicht mehr zu einem Zwischenlager transportiert werden. „Nach gründlicher Überlegung und in Absprache mit allen Baubeteiligten haben wir den Ablauf noch mal optimiert“, berichtet der Unternehmenssprecher. „Mit dem Ergebnis, dass wir die Anlieferung des Röhrenbehälters jetzt in zwei Bauabschnitten durchführen.“