Einfach lässig – die Wasserballer bei der Eröffnungsfeier 1984 im Memorial Coliseum (von links): Jürgen Schröder,Masseur Peter Boleber, der Cannstatter Thomas Huber, Roland Freund, Thomas Loebb, Frank Otto, Hagen Stamm, Peter Röhle und der Schwimmer Andreas Schmidt. Foto: /privat

Der Wasserballer Thomas Huber vom SV Cannstatt gewann 1984 in Los Angeles Bronze und war von der stimmungsvollen Eröffnungsfeier und der tollen Atmosphäre im Olympischen Dorf begeistert.

Bad Cannstatt - D as Schmunzeln weicht nicht aus seinem Gesicht, wenn er mal wieder durch das Fotoalbum stöbert und die Schnappschüsse von den Olympischen Spielen 1984 anschaut. „Man waren wir coole Socken“, lacht Thomas Huber, „die weißen Anzüge, Lederkrawatten, Sonnenbrillen und manche mit Mafia-Bärten wie beispielsweise Frank Otto ausgestattet – unser Olympia-Outfit konnte sich sehen lassen.“ Für den damals 20-jährigen Huber war es eine tolle Sache, „als so junger Kerl und dann noch aus einem zu diesen Zeiten noch Wasserball-Provinz-Verein, wie es der SV Cannstatt war, bei den Olympischen Spielen dabei zu sein“. Doch die Nominierung kam nicht von ungefähr, hatte der heute 58-Jährige einen großen Vorteil. „Ich konnte nahezu alle Positionen spielen, je nachdem, wer ausgewechselt wurde, dessen Platz nahm ich ein.“ Und das erfolgreich, schließlich holte das Team um Huber und die deutschen Wasserball-Legenden Frank Otto und Hagen Stamm die Bronzemedaille. Die Medaille wurde bejubelt – dennoch war den Akteuren bewusst, dass noch mehr möglich gewesen wäre. Denn gegen die USA und das damalige Team aus Jugoslawien verlor man jeweils knapp mit einem Tor. „Das war ärgerlich und auch unnötig. Wir hätten noch mehr erreichen können, gehörten damals zu den absoluten Spitzenteams, hatten vor den Spielen alle geschlagen“, sagt Thomas Huber – Spitzname Hubsi. Ein Spiel um Platz drei gab es nicht, vielmehr wurden der Olympiasieger und die anderen Platzierungen im Modus jeder gegen jeder ausgespielt. Als Bronzemedaille der zweiten Klasse – wegen des Boykotts beispielsweise der UdSSR – sieht der Ur-Cannstatter das Edelmetall nicht an. „Auch die Russen haben wir im Vorfeld besiegt, die hätten wir auch im Turnier in Schach gehalten.“