Peter Schramm ist der Mister Eberstadt des Hochsprungs. Foto: Baumann

Peter Schramm hat sich als Chef des legendären Hochsprungmeetings einen Namen gemacht.

Peter Schramm hat für den Sonntag zahlreiche Weggefährten zum Geburtstagsbrunch ins Weinhaus Eberstadt eingeladen und wird manche Anekdote zum Besten geben. Der Mann hat etwas zu erzählen – 40 Jahre lang war er Organisator des Hochsprung-Meetings in Eberstadt und machte die 3000-Einwohner-Gemeinde bei Heilbronn zum „Hochsprung-Mekka“. „Peter Schramm hat Eberstadt weltweit bekannt gemacht; er war ein Kulminationspunkt der Hochsprungszene mit hoher sozialer Kompetenz“, würdigt Jürgen Kessing, der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), die Leistungen des ehemaligen Religionslehrers.

Es begann 1979 mit Mögenburg, Thränhardt und Nagel

Schramm war nach seiner aktiven Laufbahn als Mittelstreckler 1970 für 25 Jahre Trainer bei der TSG Heilbronn, 30 Jahre Landestrainer in Württemberg und acht Jahre unter dem damaligen Bundestrainer Dragan Tancic auch Nachwuchs-Bundestrainer im DLV. Er betreute die erfolgreichen Heilbronner Hochspringer wie Harald Ehlke (Bestleistung 2,21 Meter), Jochen Schieker und Ottmar Seehorsch (beide 2,20 Meter).

Begonnen hat es 1979 in Eberstadt mit Schramms Idee und der Initialzündung mit den drei deutschen Hochspringern Dietmar Mögenburg, Carlo Thränhardt und Gerd Nagel, die allesamt in Eberstadt in die Weltklasse vorstießen. „Drei übers Telefonhäuschen“ (von 2,30 Meter) lautete die Schlagzeilen in den Zeitungen oder „Wimbledon des Hochsprungs“ und „Höhenflüge im Paradies“. Zwei Weltrekorde, vier Europarekorde und 18 Landesrekorde machten die Veranstaltung in den Weinbergen bei Heilbronn zum weltbesten Meeting – bis zum Aus nach der 40. Auflage im Jahre 2018, als sich Sponsoren zurückzogen. „Ich bin in aller Welt hochgesprungen, aber Eberstadt war einmalig“, sagt Ex-Weltrekordler Carlo Thränhardt.

Ein Geheimnis wird gelüftet

Vor seinem 80. Geburtstag am Sonntag lüftet Peter Schramm ein bislang gut gehütetes Geheimnis. 10 000 D-Mark soll Olympiasieger und Weltrekordler Javier Sotomayor (Kuba) und Fünffachsieger für seine Höhenflüge in Eberbach erhalten haben, wo er in den 90er Jahren fünfmal gewann. „Das war die Hälfte von dem, was er woanders kassierte“, erzählt Schramm mit einem Zwinkern.