Die Schwurgerichtskammer des Landgerichts Heilbronn muss nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden. Foto: dpa/Marijan Murat

Eine Frau lässt im September mutmaßlich ihr Neugeborenes aus dem Fenster fallen. Die Staatsanwaltschaft Heilbronn hat nun Anklage wegen Mordes erhoben und spricht von niedrigen Beweggründen.

Die Staatsanwaltschaft Heilbronn hat gegen eine 28 Jahre alte Frau Anklage wegen Mordes erhoben, weil sie ihr Neugeborenes kurz nach der Geburt getötet haben soll. Die Frau soll nach Auskunft der Staatsanwaltschaft vom Montag das lebende Mädchen nach der Entbindung aus einem Fenster in Lauffen (Kreis Heilbronn) fallen gelassen haben. Der Säugling starb an einem schweren Schädel-Hirn-Trauma infolge des Sturzes.

Die Staatsanwaltschaft spricht von niedrigen Beweggründen. Obwohl die Tatverdächtige von ihrer Schwangerschaft wusste, habe sie diese vor ihrem Lebensgefährten und ihrer Familie geheim gehalten. Die Anklagebehörde geht davon aus, dass die Frau nicht bereit war, ihre Lebenspläne, dabei vor allem ihr berufliches Fortkommen, für ein Kind zurückzustellen. Deshalb habe sie bereits vor der Entbindung den Entschluss gefasst, das Kind zu töten. Die Frau ist seit dem 13. September in Untersuchungshaft. Die Geburt soll am frühen Morgen des Vortages gewesen sein.

Die Schwurgerichtskammer des Landgerichts Heilbronn muss nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens, die Fortdauer der Untersuchungshaft und Termine zur Hauptverhandlung entscheiden.