Der Kreis Ludwigsburg und der Verband Region Stuttgart haben sich verständigt: Der VRS soll auch in anderen Landkreisen einen Standort für eine Erddeponie suchen.
Der Kreis Ludwigsburg und der Verband Region Stuttgart (VRS) haben sich darauf verständigt, die Suche nach einem Standort für eine neue Erddeponie auch auf andere Landkreise der Region auszudehnen. Das teilten der Landkreis und der VRS in einem Pressetext am Dienstag gegen 17 Uhr mit. Der Verband ist für die Deponierung mineralischer Abfälle zuständig.
Heftige Kritik aus Hemmingen und Großbottwar
Bisher hatte die kreiseigene Abfallverwertungsgesellschaft AVL nur im eigenen Landkreis Ludwigsburg nach Standorten gesucht. In einem Gutachten waren Hemmingen und Großbottwar favorisiert worden. Das löste in beiden Orten heftige Kritik und Ablehnung aus. Unter anderem war der AVL vorgeworfen worden, weiter die mineralischen Abfälle und Erdaushub aus anderen Landkreisen annehmen zu wollen – und damit unnötigerweise Deponieflächen am bisherigen Standort Am Froschgraben in Schwieberdingen zu verbrauchen. Andere Landkreise lehnten sich bei der Suche nach Deponie-Standorten zurück, hieß es.
Landrat Dietmar Allgaier nimmt diese Kritik ernst. „Es ist in der Diskussion deutlich geworden, dass eine Standortsuche nicht an Landkreisgrenzen halt machen darf“, betont er nach einem gemeinsamen Termin zwischen Landkreis, AVL und Verband Region Stuttgart. Bei der Suche im dicht besiedelten Landkreis Ludwigsburg habe sich gezeigt, dass keine Standorte gefunden wurden, die keine Nachteile mit sich bringen. „Ein Suchlauf über das gesamte Verbandsgebiet würde mit hoher Wahrscheinlichkeit bessere Ergebnisse zeigen.“
Stärken und Wissen bündeln
Auf Zusammenarbeit setzt der Verband Region Stuttgart: „Wenn wir unsere Stärken und unser jeweiliges Know-how bündeln, dann haben wir gute Chancen, geeignete Standorte zu finden“, wird Jürgen Wurmthaler, Leitender Direktor für Wirtschaft und Infrastruktur beim VRS, zitiert. Durch ein deutlich größeres Gebiet könne der Suchlauf eine höhere fachliche Legitimität gewinnen.
Grundsätzlich regele das Abfallrecht, dass der VRS Deponiekapazitäten der Landkreise mitnutzen dürfe. Bis Ende 2024 habe die AVL sich verpflichtet, diese Abfälle im Landkreis einzubauen. Bis zum Frühjahr solle die Entscheidung über eine Fortsetzung oder ein Ende mit noch mehr Daten unterfüttert werden. „Wir werden die Mengen, die im Landkreis Ludwigsburg abgelagert wurden, transparent darstellen und darlegen, welche Abfallarten aus welchen Herkunftsgebieten in die Deponien eingebaut wurden“, sagt der Landrat. „Dann kann gemeinsam beraten werden, wie es weitergeht.“