Fellbachs Timo Marx (rechts) spielt den Ball vor Oeffingens Domenico Russo. Russo war es letztlich egal, er verließ den Platz mit Oeffingen als Sieger. Foto: Pixelfrog Quelle: Unbekannt

Fellbach - Die Serie im Derby gegen den Lokalrivalen TV Oeffingen ist gerissen: Nach zwei Siegen in Folge musste der SV Fellbach vor 510 Zuschauern eine bittere 0:3 (0:0)-Heimniederlage einstecken, die vor allem der fehlenden Zielgenauigkeit im Abschluss geschuldet war. Besonders in Abschnitt eins hatten die Hausherren genug Chancen, um das Spiel bereits zur Pause zu entscheiden.

Von Torsten Streib

Neuzugang Oguz Dogan ist beim SV Fellbach längst angekommen. Der einsatzfreudige Stürmer sorgt für viel Betrieb in den gegnerischen Strafräumen, legt ab und an auch mal seinen Mitspielern für gewinnbringende Abschlussaktionen auf. Selbst hat er bereits drei Saisontore bejubeln dürfen. Auch im Lokalderby stand Dogan häufig im Mittelpunkt des Geschehens, jedoch ganz und gar nicht so, wie er sich das wohl vorgestellt hatte.

Der Fußballtag begann für Dogan schon äußerst schlecht und er sorgte für eine seltene Begebenheit. Beim Anpfiff des Spiels legte er sich den Ball vor und spielte ihn dann weiter. Der erste Pfiff des guten Schiedsrichters Martin Adelsberger ertönte, es gab zurecht Freistoß für die Gäste. Nach fünf Minuten tauchte Dogan allein vor Oeffingens Schlussmann Michael Quattlender auf, der in der ersten Hälfte kaum Zeit zum Durchschnaufen hatte. Der Schlussmann war zwar bezwungen, doch ein Oeffinger kratzte das Spielobjekt noch von der Linie. Ebenso wie in der 22. Minute, als nach einem der vielen schönen Fellbacher Spielzüge Dogan erneut freie Bahn hatte. Zweimal scheiterte der agile Stürmer noch per Kopf (36./40.). Doch auch einige Mitspieler Dogans bewiesen kein besseres Geschick bei Hochkarätern und es war nicht weiter verwunderlich, warum die Fellbacher in den vergangenen beiden Partien torlos blieben. Antreiber Nikolai Jelic hätte in der 20. Minute gleich zwei Mal die Führung herstellen müssen. Zuerst traf er die Latte, danach schoss er Quattlender aus fünf Metern in die Arme. Auch der in der ersten Hälfte starke Robin Binder (7.) versiebte eine Großchance. Ebenso machte es der 40-jährige Guiseppe Catizone nach 31. Minuten nicht besser. Die Gäste hatten nur zwei Möglichkeiten zu verzeichnen. Marcel Willberg (9.) zog per Distanzschuss knapp drüber, Schlitzohr Ali Cetin (45.) traf per Heber nur die Latte.

Während der ersten 45 Minuten war auf der gut gefüllten Tribüne unter den SVF-Anhängern häufig zu hören: „Ob das gut geht. Wer so viele Chancen versiebt, der verliert.“ Und es dauerte gerade mal eine Minute nach Wiederanpfiff, da schlug die Wahrheit der Fußballweisheit eiskalt zu. Einen Schuss ließ Fellbachs kaum beschäftigter Schlussmann Philipp Gutsche nach vorne abprallen und Cetin traf im zweiten Versuch zur überraschenden Gästeführung. Der Tiefschlag saß und die Fellbacher erholten sich davon nicht mehr. Oeffingen war nun im Spiel. Nach einem langen Pass und einem Stellungsfehler in der SVF-Abwehr holte Kapitän Thomas Doser Mirozslav Kosuta von den Beinen und es gab Elfmeter - eine Entscheidung der Marke kann, muss aber nicht. Daniel Schick war‘s egal, er verwandelte sicher zum 2:0 (67.). Vier Minuten später spielte der eingewechselte Jamie Miller einen Rückpass in die Beine von Rifaat Al-Shammaa, der dieses Geschenk zum 3:0 nutzte. Die Partie endete, wie so häufig für die Fellbacher im Lokalderby - mit einer vergebenen Großchance. Dieses Mal vom eingewechselten Philipp Röseke.

Dementsprechend war Fellbachs Trainer Marco Fischer nach der Partie bedient. „Das holt uns derzeit Woche für Woche ein. Wir sind in der ersten Hälfte klar überlegen, haben viele gute Chancen, machen aber keine Tore. Der Gegner indes nutzt dann wenige Chancen und wir stehen mit leeren Händen da.“

SV Fellbach: Gutsche; Ackermann, Doser, Hörterich, Mosca, Jelic (80. Jaric), Catizone (71. Röseke), Marx, Binder, El M‘Hassani (63. Miller), Dogan (71. Mutic).

TV Oeffingen: Quattlender; Gorica (46. Frenkel), Mailat (88. Bren), Schick, Körner, Lösch (80. Fischer), Al-Shammaa, Russo, Willberg, Kosuta, Cetin (74. Shammak).

Tore: 0:1 Cetin (46.), 0:2 Schick (67./Foulelfmeter), 0:3 Al-Shaammaa (71.).

Besondere Vorkommnisse: keine.