Das Grab auf dem Steigfriedhof. Foto:  

Die berühmte Schauspielerin Helga Feddersen liegt auf dem Steigfriedhof begraben. Heute jährt sich ihr Todestag zum 30. Mal.

Bad Cannstatt - Die berühmte Schauspielerin und Drehbuch-Autorin Helga Feddersen hat, wie so manche wissen, auch einige Cannstatter Bezüge. Ihr Todestag jährt sich heute zum 30. Mal, wie Olaf Schulze und Matthias Busch von Pro Alt-Cannstatt wissen. Sie ist auf dem Steigfriedhof beerdigt – im Familiengrab ihres zweiten Ehemannes, des Schauspielers „Olli“ (eigentlich Reinhard) Maier.

Geboren ist sie in Hamburg. Sie sei aber gerne in die Schwabenmetropole zur Familie ihres langjährigen Lebenspartners gekommen , der am Römerkastell 7 wohnte, so Schulze und Busch. Im Hallschlag am Römerkastell ist 2014 ein Weg nach ihr benannt worden. Somit ist Helga Feddersen auch auf diese Weise in dem Stadtteil verewigt, wo sie sich öfter aufgehalten hat. Am 22. November 1990 heiratete sie Olli Maier. Seinen Namen sucht man allerdings vergebens auf dem Grabstein. Er wurde kurz nach dem Tod von Helga Feddersen durch Adoption „Prinz Reinhard von Sachsen Herzog zu Sachsen“.

Helga Feddersen wäre in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden. Sie ist am 14. März 1930 als Tochter eines Kaufmanns für Seemansausrüstungen geboren. 1948 hat sie sich für Schauspielunterricht bei Professor Eduard Marcks entschieden. Und so begann die vielversprechende Schauspielerkarriere mit Engagements an Theatern von Hamburg bis Gelsenkirchen. 1955 hatte sie große gesundheitliche Probleme, eine Tumoroperation. 1957 erst konnte sie wieder arbeiten und hielt sich als Souffleuse, mit kleineren Rollen und als Regieassistentin beim NDR über Wasser. Ende der 1950er-Jahre trat sie mehr in Film und Fernsehen auf. Sie spielte beispielsweise die Clothilde Buddenbrook in der Thomas-Mann-Verfilmung „Buddenbrooks“. 1966 kam sie ans Deutsche Schauspielhaus nach Hamburg und spielte am Hamburger „Ohnsorg-Theater“ mit Heidi Kabel und Henry Vahl. Ihr erster Ehemann war der frühere NDR-Dramaturg Götz Kozuszek. Ihn heiratete sie 1962. Sie schrieb Drehbücher und moderierte mit Frank Zander von 1977 bis 1980 die Musiksendung „Plattenküche“. Die „Ulknudel der Nation“ wurde sie im Zusammenspiel mit Dieter Hallervorden. Mit Olli Maier (1945-2011) erfüllte sie sich 1983 einen Traum und eröffnete ein eigenes Theater am Holstenwall. Maier wurde Intendant. Das Theater gab es bis 1989. Es umfasste rund 250 Plätze. Aus gesundheitlichen Gründen ging ihr Theater in Konkurs. Feddersen erkrankte an einem Tumor hinter dem Auge und wenige Jahre später an Lungenkrebs. Am 24. November 1990 starb sie in einem Hamburger Krankenhaus. Ihre Urne wurde jedoch in Bad Cannstatt auf dem Steigfriedhof beigesetzt.