Ob dieses Bild gezeichnet wird, wird derzeit auf Facebook entschieden. Foto: Sandra Bäder

Sandra Bäder aus dem Rems-Murr-Kreis hat eine kreative Idee, wie sie dem Greifvogelzentrum Falconis im Filstal helfen kann. Die Station wurde in der Region durch die Pflege eines prominenten Vogels bekannt.

Jedes Haar sitzt am richtigen Platz, die Reflexe in den Augen wirken, als könnten die vierbeinigen Motive im nächsten Moment zwinkern: Die Zeichnungen von Sandra Bäder aus Remshalden sind einzigartig. Die 35-Jährige hat sich zwar erst vor rund drei Jahren dem Zeichnen verschrieben – aber die Detailgenauigkeit, mit der sie ihre Modelle zeichnet und so überraschend realistische und plastisch wirkende Pastellkunstwerke entstehen lässt, haben schnell begeisterte Anhänger gefunden.

Vor allem Haustierbesitzer sind es, die ihre Lieblinge von Bäder verewigt sehen wollen. Dafür nehmen sie auch in Kauf, erst einmal auf der Warteliste zu landen. Da Bäder in Teilzeit angestellt ist, Familie hat und nebenbei eine Hundeschule betreibt, steht auch im Vorfeld selten fest, wann genau ein Bild fertig sein wird. Meist arbeitet sie über mehrere Wochen an einer solchen Zeichnung. Sie hat auch schon aufwendige Collagen oder großformatige Kunstwerke erstellt.

Ein Kunstwerk wird zugunsten des Greifvogelzentrums versteigert

Nun hatte Bäder die Idee, mit einem ihrer Kunstwerke einen guten Zweck zu unterstützen. Konkret geht es um das Greifvogelzentrum Falconis im Filstal (Kreis Göppingen). Dort kümmert sich die ausgebildete Falknerin Sandra Hildebrand um in Not geratene Greifvögel und Eulen. Ihr Zentrum ist im Rems-Murr-Kreis vor allem durch einen prominenten kleinen Patienten bekannt geworden: Im Sommer 2022 retteten Polizisten in Winnenden einen kleinen Turmfalken und brachten ihn in die Aufzuchtstation.

Die Beamten schlossen den Federball mit Knopfaugen damals derart ins Herz, dass sie eine Patenschaft für die Pflege des Tiers übernahmen und die Station so lange unterstützten, bis es einige Wochen später ausgewildert wurde. „Die machen dort so eine tolle Arbeit und brauchen Geld, derzeit bauen sie zum Beispiel eine wirklich kostspielige Voliere“, sagt Bäder. Sie sei schon immer fasziniert von Greifvögeln gewesen – „und ich wollte schon immer mal einen zeichnen“.

Sie will nun eine solche Zeichnung erstellen, diese versteigern und den Kaufpreis des Meistbietenden dann dem Greifvogelzentrum zugutekommen lassen. „Natürlich kann der Käufer dann auch mehr bezahlen als das eigentliche Gebot“, sagt Bäder. Kürzlich war die passionierte Fotografin selbst in der Station, um dort Vorlagenbilder für ihre Zeichnung anzufertigen. „Das mache ich immer gerne selbst“, erklärt sie. Noch ist übrigens nicht entschieden, welches der Motive sie zeichnen wird: Auf ihrer persönlichen Facebookseite hat sie eine Abstimmung gestartet, über die man mitentscheiden kann, welcher Vogel in Pastellkreide verewigt wird. Ein Bild eines Uhu-Bussard-Duos ist derzeit besonders beliebt.

Wie die Versteigerung ablaufen wird, gibt Bäder noch bekannt. Die technischen und rechtlichen Hürden, so etwas auf der eigenen Webseite durchzuführen, seien hoch. „Vermutlich wird das Ganze über Ebay ablaufen“, sagt sie und hofft, dass die Bieter angesichts des guten Zweckes mit ihren Geboten großzügig sind. Bereits am Donnerstag wird sie anfangen, das Bild zu malen. „Erfahrungsgemäß werde ich so zwei bis vier Wochen brauchen“, sagt sie. „Wenn gewünscht, gibt es nach der Versteigerung eine persönliche Übergabe im Greifvogelzentrum.“