Ein bewaffneter Mann steht während eines Luftangriffsalarms auf dem Maidan-Platz neben einer Barrikade. Foto: dpa//Vadim Ghirda

Mit Waffen, Ausrüstung und Straßensperren bereiten sich die Einwohner der ukrainischen Hauptstadt auf einen Einmarsch der Russen vor. Unser Autor Franz Feyder ist in Kiew und hat mit Bewohnern gesprochen.

Kiew - Gegen die Taliban hat er gekämpft. Damals, als junger Mann, 1987, im Osten Afghanistans. Jalalabad. „Lungendurchschuss, da haben sie mich rausgeholt“, erzählt Roman Luytschynsky, und sein Lachen entblößen die acht, neun Stumpen, die er noch im Mund hat. Damals, sagt er, kämpfte er auf der Seite derer, die ihn heute in seiner Heimatstadt Kiew angreifen: Feldwebel war er, Fallschirmjäger der Roten Armee, „als niemanden interessierte, ob du aus der Ukraine, aus Russland oder Litauen kamst“.