Russische Behörden erheben schwere Vorwürfe gegen das soziale Netzwerk Instagram. (Symbolbild) Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Russland führt seit kurzem das soziale Netzwerk Instagram auf seiner Liste der „eingeschränkten“ Internet-Angebote. 51 Millionen Russen sind betroffen.

Das Online-Netzwerk Instagram ist in Russland nicht mehr ohne Weiteres erreichbar. Die Handy-App der Plattform aktualisierte sich am Montagmorgen nicht mehr, wie AFP-Journalisten feststellten. Mit Programmen zur verschlüsselten Kommunikation über sogenannte Virtuelle private Netzwerke (VPN) war Instagram demnach aber noch erreichbar. Die russiche Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor führte Instagram am Montag in ihrer Liste der „eingeschränkten“ Internet-Angebote auf.

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Die russischen Behörden hatten dem US-Mutterkonzern der in Russland äußerst beliebten Plattform am Freitag vorgeworfen, Gewaltaufrufe gegen Russen zu tolerieren. Der Meta-Konzern, zu dem neben Instagram auch Facebook und Whatsapp gehören, hatte zuvor die Regeln gegen Hassnachrichten in Bezug auf das russische Militär und russische Politiker gelockert.

Instagram ist in Russland beliebter als Facebook

Vor dem Hintergrund des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine würden Einträge in den Netzwerken gegen die russische Führung und Armee nun nicht mehr gelöscht, teilte der Meta-Konzern mit. Aufrufe zur Gewalt gegen russische Zivilisten würden hingegen weiterhin nicht zugelassen. Die russische Staatsanwaltschaft nahm daraufhin unter dem Vorwurf des „Aufrufs zum Mord“ Ermittlungen auf.

Instagram ist in Russland äußerst beliebt. Während im Jahr 2021 dem Fachportal eMarketer zufolge 7,5 Millionen Russen Facebook nutzten (7,3 Prozent der Internetnutzer) waren es bei Instagram 51 Millionen. Auch viele Unternehmen benutzen Instagram etwa für Werbung und für den Online-Handel.