Um ordentlich feiern zu können, reiste der Meister aus Uhlbach mit einem Reisebus auf der Waldau an. Foto: TSV Uhlbach (z)

Obwohl es am letzten Spieltag gegen die Sportfreunde Stuttgart um nichts mehr ging, gibt sich der Aufsteiger beim Tabellenvierten keine Blöße und siegt mit 3:0. Mit einem Erfolg beenden auch der PSV Stuttgart und der TSV Mühlhausen die Saison.

Groothoff erweist sich als Topjoker

Spfr. Stuttgart – TSV Uhlbach0:3 Bei sommerlichen Temperaturen reiste der TSV Uhlbach per Reisebus zum letzten Saisonspiel auf die Waldau. Gegen die Sportfreunde schickte Trainerfuchs Peter Wagner eine bunt zusammengewürfelte Elf auf den Rasen, was der Leistung des TSV keinerlei Abbruch tat. Die Mannschaft zeigte einen selbstsicheren Beginn mit viel Ballbesitz. Während Klein und Beeg das Spiel aus der defensiven Zentrale gekonnt aufzogen, tänzelte die agile Offensivreihe um Kaiser, Bubeck und Nick Fröschle nah an der Abseitslinie in Erwartung verwertbarer Zuspiele. Eine erste Chance bereits nach drei Minuten: TSV Spielmacher Tim Fröschle per sehenswerter Direktabnahme nach einer Standardsituation. In der Folge neutralisierten sich die beiden Mannschaften weitgehend, wobei die Uhlbacher ein optisches Übergewicht hatten. Eine erste Annäherung durch die Sportfreunde gab es dann in der 10. Minute, als nach einem Eckball ein Handspiel von Klein reklamiert wurde.

Lieblicher Schlenzer in den Winkel

Der gute Schiedsrichter ließ weiterlaufen. In der Folgezeit kamen die Sportfreunde zu zwei weiteren gefährlichen Aktionen. Klein rettete zunächst nach guter Kombination der gegnerischen Offensive, bevor er einem enteilten Stürmer per „Jens-Jeremies-Gedächtnis-Grätsche“ in letzter Sekunde den Ball vom Fuß stibitzte. In der Folgezeit kam der TSV wieder stärker auf. In der 32. Minute musste der angeschlagene Jonas Hafenrichter durch Benny Schuler ersetzt werden, der sich vom Sonnenbad auf der Auswechselbank nicht ermüdet zeigte und direkt voll im Spiel war. Acht Minuten nach seiner Einwechslung versetzte er mit einem lieblichen Schlenzer aus 25 Metern in den Winkel den Uhlbacher Anhang in Ekstase.

Im Maulwurfshügel hängen geblieben

Der letztlich spielentscheidende Schachzug folgte dann beim Pausentee: Routinier Andre Groothoff wurde von der Torlinie direkt ins Sturmzentrum beordert und stellte dort die Sportfreunde-Defensive vor unlösbare Aufgaben. Zudem brachten der spritzige Pat Feike und Goalgetter Marc Kevin Thöne neuen Schwung. Groothoff glänzte sofort mit aggressivem Anlaufverhalten, das aber vorerst nicht belohnt wurde. Anschließend kam zunächst die TSV-Hintermannschaft ins Schwitzen. Nachdem Pascal Kaiser beim Rückpass im Maulwurfshügel hängen blieb, bot sich für die Sportfreunde eine Gelegenheit zum Ausgleich, die aber leichtfertig verspielt wurde. Bereits zwei Minuten zuvor kamen sie nach schönem Steckpass zu einem Pfostentreffer. Dann aber der TSV: Groothoff leitete einem Vertikalball direkt in den Lauf des heranstürmenden Tim Fröschle. Dieser blieb vor dem Tor eiskalt und setzte die Kugel aus 16 Metern ins lange Eck (53.). Nach dieser Traumkombination waren die Uhlbacher wieder Herr im Haus. In der 69. Minute erneut eine Großchance durch Groothoff, dessen Direktabnahme nach Steckpass von Tim Fröschle stark pariert wurde.

Das 3:0 wurde dann erneut schön herauskombiniert. Der wieder einmal unermüdliche Beeg war über außen durch und passte scharf in die Mitte. Der umsichtige Feike ließ den Ball zur Verwunderung der gegnerischen Hintermannschaft passieren. Groothoff, der nicht nur fußballerisch, sondern auch optisch an Carsten Jancker erinnert, lauerte am langen Pfosten und drückte das Spielgerät über die Torlinie (73). In der Summe stand zum Rundenabschluss ein verdienter Auswärtssieg, der eine bärenstarke Saison des TSV abrundete.

Fakner sieht früh die Rote Karte

VfB Obertürkheim – TSV Mühlhausen1:4 Zum letzten Spieltag empfing bei hochsommerlichen Temperaturen der bereits abgestiegene VfB Obertürkheim den TSV Mühlhausen. Obertürkheim legte gut los und ging nach einer schönen Kombination mit 1:0 in Führung (8.). Azzori war es, der nach langer Ballstafette mustergültig verwertete. In der Folge vergab Kellner zweimal aus sehr aussichtsreicher Position, wobei Gästetorhüter Imhof einmal glänzend reagierte. Mühlhausen kam nach 20 Minuten besser ins Spiel und nutzte ihre beiden ersten Torchancen eiskalt. Obertürkheim ließ in der Rückwärtsbewegung einiges vermissen und Marcel Fidler war der Nutznießer (21./27.). Als wäre das nicht genug, dezimierte sich die Heimmannschaft durch eine Rote Karte. Hans Fakner war es, der sich den Platzverweis nach grobem Foulspiel als letzter Mann einhandelte.

Kalte Dusche bei 30 Grad

Bei 30 Grad auf dem heißen Kunstrasen erwies er seiner Mannschaft damit einen Bärendienst. In die Halbzeit ging es dann mit 1:2. Obertürkheim versuchte, spielerisch aus der Pause zu kommen, bekam aber in der 49. Minute die nächste kalte Dusche. Wiederum war es Fidler, der einen Konter per Schuss aus 18 Metern abschloss. Das Spiel war nun entschieden und beide Mannschaften versuchten, den Ball und den Gegner laufen zu lassen. Chancen gab es in der Folge auf beiden Seiten, wobei die Gäste die besseren Chancen aufwiesen. Fidler machte in der 87. Minute mit seinem vierten Treffer des Tages den Deckel drauf.

Mühlhausen beendet die Saison auf Platz sechs und Obertürkheim auch aufgrund zuletzt wieder fünf Niederlagen in Serie auf dem letzten Tabellenplatz.

3:1-Führung aus der Hand gegeben

ASV Botnang – TSVgg Münster3:3 Vor dem letzten Saisonspiel beim ASV Botnang spähten die Spieler beider Teams neidvoll auf das in direkter Nachbarschaft zum Sportplatz der Gastgeber liegende Freibad. Nicht nur, dass die Partie aus sportlicher Sicht nicht sehr relevant war – Münster landet im Mittelfeld, Botnang hat den Aufstiegsrelegationsplatz quasi sicher – auch das heiße Wetter und der dadurch glühende Kunstrasenplatz der Heimelf ließ die Kicker auf das kühle Nass blicken. Schon nach zwei Minuten das erste Mal höchste Gefahr im Strafraum Münsters, als nach einer Flanke Botnangs zwei Heimstürmer gegen einen Abwehrspieler standen, der Abschluss aber knapp neben dem Tor landete. In der 16. Minute dann die Führung für Münster. Nach einer Ecke von Sholabomi war es Abwehrspezialist Wörner, der sich in der Offensive zeigte. Sein Kopfballtor bedeutete das 1:0. Kurz vor der Pause legte die Schuon-Elf nach. Kapitän Wolf brachte mit einem langen Ball Kreis in Position, der überlegt den Heimkeeper umspielte und zum 2:0 einschob (42.). Postwendend jedoch die Reaktion, Schneider verkürzte mit einem satten Schuss auf 1:2, worauf Hussein noch vor dem Halbzeitpfiff mit einem Schuss an den Außenpfosten reagierte. Mit einer knappen Führung für Münster ging es in die schattigen Kabinen zur Abkühlung.

Botnang schont sich für Relegation

In der 62. Minute erkämpfte sich Sholabomi den Ball im Zweikampf von seinem Gegenspieler und war auf direktem Weg gen Botnanger Kasten, verlor jedoch seinen Mitspieler Kreis nicht aus den Augen, spielte auf diesen ab, sodass es 3:1 stand. Nun reagierte Botnang und brachte unter anderem in Form von Schweizer einen für die anstehende Relegation geschonten Offensivmann. Eben jener Schweizer war es, der nur zwei Minuten nach seiner Einwechselung den Ball per Distanzschuss gekonnt im Eck zwischen Pfosten und Latte platzierte. Schon vor dem erneuten Anschlusstreffer, aber auch danach, verpasst es Münster, den Sack zuzumachen. Und wie es nun mal im Sport ist, wird dies bestraft. Wieder ein Distanzschuss, diesmal von Gkiagkiaev, prallt von der Unterlatte zurück ins Spielfeld. Während Münsters Defensive sich noch orientiert, hat Kleinmann Spielball und Tor schon wieder gefunden und staubt zum 3:3-Ausgleich, gleichzeitig auch der Endstand, ab.

Die Zweite verlor ihr Spiel bei der Reserve Botnangs mit 3:6.

Routine ausgespielt

Sportvg Feuerbach II - PSV Stuttgart 0:3 Am Sportpark in Feuerbach ging es am letzten Spieltag noch einmal um den Klassenverbleib: Während die Gäste des PSV Stuttgart nur noch theoretische Chancen auf die Aufstiegsrelegation hatten, mussten die Hausherren der Sportvereinigung dringend punkten, um die Abstiegsrelegation zu erreichen. Entsprechend mutig ging zunächst die junge Feuerbacher Offensive zu Werke – aber auch der PSV konnte einige gute Chancen kreieren, sodass sich trotz der sommerlichen Hitze eine durchaus aufgeweckte Partie entwickelte. Sehenswert fiel dann auch der Führungstreffer für den PSV, als Kevin Schmidt einen Abpraller per sattem Schuss von der Strafraumgrenze ins Feuerbacher Tor einnetzte (29.). In der Folge spielten die stark ersatzgeschwächten Gäste aus dem Neckarpark ihre ganze Routine aus und ließen Ball und Gegner laufen. Der Sportvereinigung merkte man nicht so recht an, dass es für sie um ein weiteres Jahr Kreisliga A ging. Stattdessen gelang Patrick Weigl in der 81. Minute nach feiner Flanke von Lokman Koc per Kopfball das vorentscheidende 2:0 – und in der Nachspielzeit legte der PSV noch einen drauf, als wiederum Koc elfmeterwürdig gefoult wurde und Damian Nagler (Spielertrainer, Keeper und Torschütze zugleich) den fälligen Strafstoß zum 3:0 verwandelte (90.+2). Für Feuerbach dürfte damit der Gang in die Kreisliga B anstehen. Der PSV Stuttgart legte eine beeindruckende Rückrunde mit 42 von möglichen 45 Punkten hin – gleichwohl fehlte in der Endabrechnung ein einziger Punkt, um die Relegation spielen zu dürfen.

Ausgleich auf dem Fuß

GW Sommerrain – SSV Zuffenhausen2:3 Im letzten Spiel der Saison empfing der Grün-Weiß Sommerrain die Gäste aus Zuffenhausen. Es gestaltete sich eine ausgeglichene Partie mit Chancen auf beiden Seiten: Einen Angriff über die linke Seite konnte Gonzalo Fernandes in der Mitte nicht richtig verwerten, auf der anderen Seite musste Tim Fichter im Tor der Gastgeber das ein oder andere Mal eingreifen. Mitte der ersten Hälfte dann das erste Tor für den SSV: Zunächst kombinierte sich Sommerrain durch das Mittelfeld, verlor jedoch den Ball beim letzten Steckpass, Zuffenhausen konterte schnell und traf durch Malntin Ymerai zum 0:1 aus Sicht der Gastgeber. Zehn Minuten später konnten die Gäste auf 2:0 erhöhen: Nachdem man sich auf dem rechten Flügel durchsetzen konnte, verwandelte erneut Ymerai den Querpass zum Doppelpack. Kurz vor der Halbzeit kam Sommerrain jedoch zurück. Felix Kösling schickte Simon Hagenmayer auf die Reise, der den Verteidiger Zuffenhausens stehen ließ und den Anschlusstreffer markierte.

Freistoß direkt verwandelt

Kurz nach Beginn des zweiten Durchgangs stellte der SSV den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her: Eine Flanke von Ymerai wurde quer gelegt auf Lucian-Dorin Antonesei, der freistehend vor Fichter zum 3:1 einnetzte. Acht Minuten später verkürzte Sommerrain erneut, als Alexander Rüffer einen Freistoß von der rechten Seite direkt verwandeln konnte. Es blieb gegen Ende noch spannend, so hatte Fernandes den Ausgleich auf den Fuß, verlor aber das Eins-gegen-Eins gegen den Keeper der Gäste und so blieb es beim 3:2-Auswärtserfolg für den SSV Zuffenhausen.