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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält am Zeitplan für die umstrittene Krankenhausreform fest. Am Dienstag steht ein Treffen mit Ländervertretern auf dem Plan, bis zum Sommer soll es eine grundsätzliche Einigung geben.

Bis zum Sommer möchte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sich mit den Ländern auf Grundzüge für die umstrittene Krankenhausreform einigen. „Wir halten am Zeitplan fest, bis zum Sommer Eckpunkte zu konsentieren“, sagte ein Ministeriumssprecher am Samstag. Am Dienstag will sich Lauterbach bei einem vertraulichen Kamingespräch mit Ländervertretern treffen, um die aktuell unterschiedlichen Vorstellungen zu diskutieren. Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe arbeite weiter.

Reform soll Vergütungssystem ändern und Qualität erhöhen

Mit der Reform sollen Finanzierung und Struktur der Krankenhäuser in Deutschland neu geordnet und gleichzeitig die Qualität verbessert werden. Unter anderem ist eine stärkere Spezialisierung der Kliniken geplant. Im Kern soll das Vergütungssystem mit Pauschalen für Behandlungsfälle geändert werden, um Kliniken von ökonomischem Druck zu lösen. Im Blick steht auch, das Kliniknetz in drei Versorgungsstufen einzuordnen - von der wohnortnahen Grundversorgung über eine zweite Stufe mit weiteren Angeboten bis zu Maximalversorgern wie Universitätskliniken.

Länder müssen zustimmen, haben aber Bedenken

Die Reform braucht eine Zustimmung der Länder, da diese für die Krankenhausplanung und auch für Investitionen in den Häusern zuständig sind. Die Länder fürchten ein Kliniksterben und haben Bedenken, die Reform führe für Menschen im ländlichen Raum zu längeren Fahrtwegen.

Nach Informationen von „The Pioneer“ will Lauterbach die Finanzierung der Kliniken zu Jahresbeginn 2025 umstellen. Zahlungen solle es dann bereits für das Bereitstellen bestimmter Klinik-Leistungen geben. Andere Leistungen sollen jedoch weiter über Fallpauschalen abgerechnet werden.