Emmanuel Pahud und Mitglieder des Stuttgarter Kammerorchesters Foto: Oliver Röckle

Beim Dreikönigskonzert des Stuttgarter Kammerorchesters hinterlässt der Flötenstar Emmanuel Pahud einen überwältigenden Eindruck.

Rund 35 000 Jahre. Ungefähr so alt ist die Flöte, die man 2008 in der Nähe von Ulm bei Ausgrabungen gefunden hat, ihr Tonumfang betrug immerhin zwei Oktaven, gefertigt wurde sie aus der Speiche eines Gänsegeiers. Mit diesem primitiven Instrument hat die golden schimmernde Flöte von Emmanuel Pahud rein äußerlich nicht mehr viel gemeinsam. Und doch: Ein Teil der Faszination, die man beim Auftritt des Flötenstars im Rahmen des Dreikönigskonzert des Stuttgarter Kammerorchesters erleben konnte, verdankt sich wohl auch der Archaik der Flöte, deren Töne letztlich Atem sind – modulierte Luft, die derzeit wohl keiner derart virtuos in Musik zu verwandeln vermag wie Pahud.