Auch ein Lamborghini wurde kontrolliert (Symbolbild). Foto: dpa/Felix Kästle

Die Polizei in Fellbach hat am Samstag mit Spezialisten der Verkehrspolizei Autos und Motorräder kontrolliert. Zwei Fahrzeuge wurden direkt stillgelegt.

Von einer erfolgreichen Fahrzeugkontrolle berichtet die Polizei in Fellbach: Zwei Fahrzeugstilllegungen, sieben erloschene Betriebserlaubnisse und sechs Untersagungen der Weiterfahrt, das ist die Bilanz einer Aktion der Fellbacher Polizei, die zusammen mit Spezialisten der Backnanger Verkehrspolizei am vergangenen Samstag erneut die Auto-Tuning- und Motorrad-Szene ins Visier nahm. Auch der neue Leiter des Amts für öffentliche Ordnung der Stadt Fellbach, Szilard Szabo, war bei der Verkehrskontrolle persönlich mit vor Ort.

Ausfahrt mit 50 Motorrädern

Recht auf Nachtruhe

Während der Kontrolle wurde unter anderem ein Lamborghini Aventador sowie eine etwa Motorradausfahrt mit 50 Teilnehmenden angehalten und überprüft. Die Kontrolle zeigte laut Polizei „wieder einmal, dass viele Fahrzeuge aufgrund baulicher Veränderungen technische Mängel aufweisen, welche unter Umständen zu schweren oder sogar lebensgefährlichen Unfällen im Straßenverkehr führen können“. Aus diesem Grund werde die Polizei auch weiterhin Kontrollen mit der Zielrichtung Tuning durchführen.

Jan Kempe, der Fellbacher Polizeichef, betont, dass die Poserszene belastend für Anwohner sein könne. „Die Bürger haben ein Recht auf Nachtruhe“, sagte er vor einiger Zeit gegenüber unserer Zeitung. Die Möglichkeiten, dagegen vorzugehen, seien leider begrenzt. Wenn ein genervter Anwohner anrufe und sich beschwere, dann seien die Raser meist schon wieder weg, wenn die Polizeistreife anrücke. Gut nachzuweisen sei dagegen, wenn unzulässige technische Veränderungen am Wagen vorgenommen wurden. Auch aus diesem Grund seien gezielte Kontrollaktionen hilfreich und in Zukunft unerlässlich. Im Übrigen sind die Zeiten vorbei, als die Kontrolle dieser getunten Poser-Fahrzeuge noch ausschließlich ‚Männersache‘ war, so der Revierleiter Kempe. Mittlerweile interessierten sich auch immer mehr junge Polizistinnen für dieses abwechslungsreiche Aufgabengebiet.

Keine reine „Männersache“

Unnötiges Hin- und Herfahren

Seit Ende 2021 gilt zudem ein Bußgeldkatalog, der vor allem Raser und Verkehrsrowdys härter bestraft: so sind unter anderem die Bußgelder für Tempoüberschreitungen erhöht worden. Wer etwa innerorts 16 bis 20 Stundenkilometer zu schnell ist, zahlt 70 Euro (bisher: 35 Euro), wer 21 bis 25 Stundenkilometer zu viel auf dem Tacho hat, 115 Euro (bisher: 80) und bekommt einen Punkt in Flensburg.

Aber auch Poser werden zur Kasse gebeten: Unter Posing versteht die Polizei ein Verhalten, bei dem Auto- oder Motorradfahrer mit ihrem Fahrzeug unnötige Lärm- oder Abgasbelästigungen erzeugen oder innerorts sinnlos hin- und herfahren, um mit ihrem Gefährt aufzufallen. Wer andere Personen durch derartiges Verhalten innerorts belästigt, zahlt für das Auto-Posing 100 Euro statt bisher 20 Euro.