Kommentar zur kinderärztlichen Versorgung. Foto: picture alliance/dpa/Fabian Sommer

Die Gesundheitsversorgung darf nicht nur auf dem Papier sichergestellt sein. Das meint Redakteur Martin Dudenhöffer in einem Kommentar zum Thema Kinderärzte im Kreis.

Spätestens mit Einbruch der Coronapandemie muss auch dem letzten in Deutschland klar geworden sein, dass eine flächendeckende Gesundheitsversorgung kein „Add-on“ ist. Auch keine, die auf Kosten von Patienten oder medizinischem Fachpersonal gehen darf. Wie im Falle schwindender Hausarztkapazitäten rückt nun durch den Hilferuf eines Sindelfinger Mediziners allerdings auch der Fachbereich der Kinder- und Jugendärzte in den Fokus. Auch hier besteht in der Realität ein eklatante Missverhältnis zwischen Praxiskapazitäten und Patientenanfragen. Die auf dem Papier geführte Zahl von knapp 100 Prozent Versorgungsgrad für Kinderärzte im Kreis Böblingen kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Alltag für Mediziner und Fachangestellte auf der einen und Familien mit kranken Kindern auf der anderen Seite ganz anders aussieht.