Die europäische, die israelische, die deutsche und die Stadtflagge werden vor der Fellbacher Lutherkirche gehisst. Foto: Stadt Fellbach

Die Fellbacher Oberbürgermeisterin Gabriele Zull unterstreicht die Solidarität mit Israel. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen kritisiert in der Stadt kursierende antisemitische Parolen.

Nach dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel hat Fellbach am Guntram-Palm-Platz und an der Lutherkirche die israelische Fahne gehisst – im Verbund mit der europäischen, der deutschen und der Stadtflagge. „Wir drücken so unsere Solidarität mit Israel aus. Nicht aus Staatsräson, sondern aus Überzeugung und historischer Verantwortung“, sagte Oberbürgermeisterin Gabriele Zull im Gemeinderat.

Die Existenz Israels ist für den Frieden unabdingbar

Sie reagierte damit darauf, dass gleich mehrfach in Fellbach die Flaggen gestohlen und zerstört wurden. „Die Hamas benutzt ihre eigene Bevölkerung als Schutzschild, sie nehmen auf Kinder und Zivilisten keine Rücksicht. Ich weiß nicht, ob dieser Aspekt denjenigen bewusst ist, die die israelische Flagge auch hier in Fellbach abreißen und zerstören? Unterstützen sie diesen Terror, der alle trifft? Der Konflikt im Nahen Osten ist komplex. Doch für einen Frieden ist die Existenz Israels unabdingbar.“

Auch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen nimmt „mit Sorge zur Kenntnis, dass nun schon zum wiederholten Mal eine Flagge des Staates Israels vor der Schwabenlandhalle entwendet und in einem Fall verbrannt wurde“. In dem von Vorstand Pfarrer Markus Eckert, Pastoralreferent Martin Wunram und Pastor Jochen Röhl unterzeichneten Statement heißt es: „Wir stellen fest, dass in den Diskussionen Jüdinnen und Juden pauschal für die Aktionen des Staates Israels in Haftung genommen werden. Wir sehen mit Schrecken, dass antisemitische Parolen und Verschwörungserzählungen auch in unserer Stadtgesellschaft geteilt und beklatscht werden. Wir sind der Überzeugung, dass Antisemitismus uns allen, der Stadtbevölkerung von Fellbach und allen Religionen in unserer Stadt schadet. Gerade unsere jüdischen Wurzeln der hebräischen Bibel lassen uns mit dem Propheten Jesaja hoffen, dass die Völker Frieden finden und lassen uns in unseren Häusern und Kirchen um Frieden beten. Als Christliche Kirchen stehen wir deshalb unverbrüchlich mit den Jüdinnen und Juden unserer Stadt und unserer Region. Wir verurteilen jegliche antisemitische Rede und ermutigen alle Menschen, diesen Worten auch weiterhin mutig entgegenzustehen.“