Bis zum Beginn des geplanten Neubaus wird es am Cannstatter Wilhelmsplatz keine Interimsnutzung auf der Brachfläche geben. Foto: Uli Nagel

Teurer Spaß: Die LBBW Immobilien müsste rund eine halbe Million Euro aufwenden, um die Baugrube am Wilhelmsplatz aufzuschütten. Damit wird es keine Interimsnutzung auf der Brachfläche geben.

Schlechte Nachrichten für den Einzelhandel in der Altstadt Bad Cannstatt. Die riesige Baugrube, die durch den Abbruch des Kauf-Komplexes entstanden ist, bleibt. Eine Interimsnutzung bis zum Beginn der Neubebauung scheitert an den hohen Kosten. „Aufschütten und Einebnen würden rund 500 000 Euro kosten“, sagt Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler. Ein Betrag, den die LBBW Immobilien als Grundstücksbesitzer nicht zu bezahlen bereit war . Da auch die Stadt angesichts dieser Summe nicht in die Bresche springen wollte, müssen die Cannstatter das riesige Loch bis zu Beginn der Neubebauung ertragen. „Eine Interimsnutzung wäre – was die Verkehrssicherheit angeht – auch schwierig gewesen“, sagt Löffler. Zumal es kein adäquates Konzept gebe.

Interimsnutzung wäre schwierig gewesen

Achim Barth, Vorsitzender des Gewerbe- und Handelsvereins hatte eine charmante, aber doch eher unrealistische Idee: Eine Kooperation mit der Wilhelma, die bis zur Neubebauung einen Pop-Up-Garden am Wilhelmsplatz einrichtet.

Zwei Jahre „Stillstand“

„Man muss schon die Kirche im Dorf lassen und Kosten und auch die mögliche Dauer einer Zwischennutzung ins Kalkül ziehen“, sagt Bernd-Marcel Löffler. Er gehe von etwa zwei Jahren „Stillstand“ auf der 4000 Quadratmeter großen Brachfläche aus und sei guter Hoffnung, dass die Verantwortlichen der LBBW Immobilien in den kommenden Wochen Vollgas geben und ihr Neubauprojekt zügig angehen werden.

Ende 2024 wohl Baubeginn

Frank Berlepp, Sprecher der Geschäftsführung der LBBW Immobilien, hatte das bereits nach der Unterzeichnung des Kaufvertrags Ende Februar versprochen. „Noch in diesem Jahr wollen wir einen Realisierungswettbewerb ausrichten, an dem fünf Architekturbüros teilnehmen sollen“.

Für die Realisierung des Projekts ist kein neuer Bebauungsplan nötig, damit kann das Unternehmen die Entwicklung des Areals zügig voranbringen. Die BW-Bank, deren Filiale sich vor dem Abbruch im Kaufhof-Gebäude befand, plant eine möglichst schnelle Rückkehr von der Seelbergstraße an den früheren Standort in der Marktstraße. Daneben sind Wohnungen, Büros sowie Einzelhandel – darunter ein Nahversorger – geplant. Berlepp ist optimistisch, dass bereits Ende 2024 Baubeginn sein könnte. Mit einer Fertigstellung rechnet er im zweiten Quartal 2027.