Der Mord an einem Achtklässler erregte bundesweit viel Aufmerksamkeit. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Seit Juli steht ein Jugendlicher in Hannover vor Gericht. Der Vorwurf: Mord an einem damals gleichaltrigen Spielkameraden. Nun hat das Landgericht Hannover sein Urteil gefällt.

Ein heute 15-jähriger Jugendlicher aus Wunstorf bei Hannover ist zu zehn Jahren Jugendstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Hannover sprach das Urteil gegen ihn am Montag wegen Mordes in Tatmehrheit mit versuchter räuberischer Erpressung in zwölf Fällen, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Die Anordnung der Sicherungsverwahrung sei vorbehalten worden. Der Verurteilte müsse seine Strafe in einer sozialtherapeutischen Einrichtung verbüßen. Weil er noch minderjährig ist, fand das Verfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Details zur Urteilsbegründung wurden nicht genannt. Der gewaltsame Tod des Teenagers hatte Ende Januar bundesweit für Erschütterung gesorgt. Die beiden damals 14-Jährigen hatten sich Ende Januar zum Spielen getroffen, aber nur einer von ihnen kam nach Hause zurück. Der Vater des zweiten Jungen meldete seinen Sohn als vermisst.

Der Täter fesselte den Jungen und erschlug ihn

Während der Suche soll der andere Achtklässler der Polizei gesagt haben, dass er seinen Spielkameraden getötet und versteckt habe. Die Leiche des Jungen wurde schließlich auf dem Brachgelände einer ehemaligen Gärtnerei gefunden. Das Opfer soll früheren Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge gefesselt und mit Steinen erschlagen worden sein. Bei einer Obduktion wurde stumpfe Gewalt als Todesursache festgestellt.

Möglicherweise gab es einen Mittäter: Es gebe „Hinweise darauf, dass bei der Tat möglicherweise ein weiterer Jugendlicher zugegen oder beteiligt gewesen sein könnte“, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sprach der Angeklagte im Prozess über einen möglichen Beteiligten. Die Ermittlungen laufen.