Aufgrund des klaren Wassers kann man bis auf den Grund des Sees sehen. Links auf dem Bild befindet sich das neue Sonnendeck. Foto: /ebastian Gall

Die Arbeiten im Inselsee sind fast fertig. Er erstrahlt in neuem Glanz. Allerdings wird zur Dichtheitsprüfung im Herbst, das Wasser noch einmal abgelassen.

Stuttgart-Ost - Die Seenlandschaft am Rande des Rosensteinparks beim Stadtbahn-Halt Mineralbäder zählt für viele Stuttgarter zu den beliebtesten Erholungsgebieten in der Stadt. Seit Oktober 2018 war das Areal aber nicht wirklich zugänglich. Die Seen wurden umfangreich saniert, vor allem der Inselsee. Dazu wurden ringsrum Bauzäune angebracht – das Gelände wirkte nicht seht einladend. Mittlerweile bietet sich ein anderes Bild.

Um den See herum fläzen Sonnenanbeter auf Handtüchern oder auf den Bänken, die um den See verteilt sind, Spaziergänger flanieren auf den Wegen und Kinder spielen an den Ufern. Was sie sehen: glasklares, grün schimmerndes Wasser. Das liegt unter anderem daran, dass die mittlere Tiefe des Sees im Zuge der Arbeiten von 1,20 Metern auf 2,10 Metern erhöht wurde. Dadurch vergrößerte sich auch die Wasserfläche von 13 800 auf 14 200 Quadratmeter. Durch die „Tieferlegung“ entstehen teilweise kältere Temperaturbereiche, die für die Selbstreinigung des Wassers wichtig sind. Zusätzlich sollen verschiedene Wasserpflanzen, wie Wasserlilien und Sumpfdotterblumen für Wasserqualität sorgen. Letztere wird zwar als gut bewertet, eine feuchte Abkühlung im Sommer bleibt allerdings nur ein Wunschtraum. „Baden ist auch weiterhin nicht erlaubt“, sagt Projektleiterin Daniela Heuss-Mehlig vom Amt für Vermögen und Bau Baden-Württemberg und für den Schlossgarten zuständig.

Dass sich die Sanierung, deren eigentliche Dauer auf rund ein halbes Jahr angesetzt war, nun doch ein ganzes Stück länger hingezogen hat, lag daran, dass bei den Arbeiten mehr Schlamm als angenommen am Grund des Sees gefunden wurde und sich die erste Gesteinsmischung, die verarbeitet wurde, nicht als filtertauglich erwiesen hat. Auch ein unterirdischer Schacht, der in keinem Lageplan verzeichnet war, bereitete Probleme. Nun ist die Renaturierung jedoch weitestgehend abgeschlossen. Die Schutznetze sind bis auf eine kleine Ecke verschwunden, die Ufer sind gekiest und das Sonnendeck errichtet.

Einen endgültigen Termin für das Sanierungsende gibt es allerdings nicht. Denn: „Wir werden im Herbst das Wasser noch einmal ablassen und schauen, ob alles dicht ist“, so Heuss-Mehlig. Im Anschluss werden noch einmal Pflanzen gesetzt, die dann im kommenden Frühjahr blühen sollen. Auch das Schotterufer wird noch grün. Bis sich dort allerdings Vegetation entwickeln kann, „dauert es noch drei bis vier Jahre“. Insgesamt haben sich durch die Verzögerungen die Kosten der Sanierung von veranschlagten 2,5 Millionen Euro auf 3,3 Millionen Euro erhöht.