In einem Flixbus in Belgien soll es ein mutmaßlich terroristisches Telefonat gegeben haben (Symbolbild). Foto: IMAGO/Arnulf Hettrich/IMAGO/Arnulf Hettrich

Gab es eine echte Bedrohungslage? In Belgien wird ein Flixbus gestoppt, nachdem es im Bus selbst ein mutmaßliches „Terror“-Gespräch gab. Was bislang bekannt ist.

Die belgische Polizei hat einen Flixbus nach einem Gespräch von Passagieren über mutmaßliche Anschlagspläne gestoppt. Die Behörden hielten den aus Frankreich kommenden Reisebus in der Stadt Wetteren bei Gent an, wie eine Sprecherin der ostflämischen Staatsanwaltschaft am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Drei Passagiere wurden vorläufig festgenommen.

Nach Angaben aus dem belgischen Justizministerium hatte eine Reisende die Polizei wegen einer „anscheinend terroristischen Unterhaltung“ in dem Bus alarmiert. Die Polizei befragte alle Insassen des Reisebusses zu dem Verdacht gegen die drei Passagiere.

„Wir wissen nicht, ob es eine echte Bedrohung gab“, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft weiter. Auch die Identität der drei Verdächtigen sei nicht geklärt. Der Flixbus war von der nordfranzösischen Stadt Lille nach Brüssel unterwegs.

So stuft Belgien den Ball ein

Die föderale belgische Staatsanwaltschaft stufte den Vorfall vorerst nicht als „terroristisch“ ein. Auch die Terrorwarnstufe in Belgien bleibt nach Angaben des zuständigen Stabs im Innen- und Justizministerium (Koba) unverändert. Sie liegt derzeit bei der zweithöchsten Stufe „ernst“.

Im vergangenen Oktober hatte ein mutmaßlicher Islamist zwei schwedische Fußballfans in Brüssel erschossen, bevor er selbst von der Polizei getötet wurde. Wenige Wochen zuvor hatte ein Gericht in der belgischen Hauptstadt Haftstrafen von bis zu 30 Jahren gegen Mitglieder und Helfer einer Brüsseler Islamistenzelle verhängt. Sie hatte 2016 am Flughafen und in der U-Bahn 32 Menschen getötet.