Ein Teil der Mountainbikes und Rennräder, die beschlagnahmt und im Lauf des Donnerstags vernichtet wurden. Foto: Sebastian Steegmüller

Im März vorigen Jahres haben die Ermittler rund 150 Rennräder und Mountainbikes in einem Lagerraum in Stuttgart-West beschlagnahmt. Nun, knapp ein Jahr später, wurden sie verschrottet.

Die Staatsanwaltschaft und die Stuttgarter Polizei haben am Donnerstag bekannt gegeben, dass eine Spezialfirma rund 150 Fahrräder vernichtet hat, die im März 2023 beschlagnahmt worden waren. Sie waren in einem Lagerraum in der Reinsburgstraße in Stuttgart-West sichergestellt worden.

Ein 50 Jahre alten Mann soll die angeblichen Markenräder auf einer Verkaufsplattform im Internet angeboten haben. Auf seine Spur kamen die Ermittler im vergangenen Februar, bei einer Überprüfung Anfang März stellten sie schließlich fest, dass die Markennamen an fünf zum Verkauf angebotenen Fahrrädern nur aufgeklebt waren, an 145 weiteren fehlten sie noch. Entsprechende Aufkleber lagen jedoch bereit. Es stellte sich außerdem heraus, dass es sich auch bei den verbauten Komponenten um gefälschte Markenteile handelt.

Für Preise um die 500 Euro soll der 50-Jährige die nagelneuen Rennräder mit ihren blauen Reifen und weißen Felgen sowie schwarze Mountainbikes angeboten haben. Hätte er die gesamte Ware verkauft, wären für ihn mehrere Zehntausend Euro drin gewesen. Doch schrillten bei potenziellen Kunden offenbar rechtzeitig die Alarmglocken. Laut Polizei ist niemand auf den Täuschungsversuch des Mannes hereingefallen.

Verfahren gegen 50-Jährigen eingestellt

Deshalb ging es in dem Fall nicht um Betrug oder gar Schlimmeres, sondern „nur“ um einen Verstoß gegen das Markengesetz. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart stellte das Verfahren gegen den Beschuldigten nach Erfüllung von Auflagen ein, außerdem musste der Mann auf die Fahrräder verzichten. Weil gefälschte Ware generell nicht „verkehrsfähig“ ist – so der in diesem Fall treffende Polizeijargon –, musste sie verschrottet werden.