Die neue IHGV-Vorsitzende Stefanie Schwarz kann sich vorstellen, die Rotweinnacht jährlich zu veranstalten. Foto: Müller

Stefanie Schwarz ist neue Vorsitzende des IHGV Untertürkheim. Die Verbundenheit zum Ort ist ihr Antrieb, das Ziel die Geschäftswelt zu beleben.

Untertürkheim - Frischer Wind kehrt ein in den Industrie-, Handels- und Gewerbeverein Untertürkheim (IHGV). Bei der vergangenen Mitgliederversammlung war Klaus-Dieter Warth auf eigenen Wunsch als Vorsitzender ausgeschieden. Als seine Nachfolgerin wurde die 31-jährige Stefanie Schwarz gewählt – ein Generationswechsel. Als Hauptaufgaben für den Verein sieht die neue IHGV-Vorsitzende drei Aufgaben: „Die Gewerbetreibenden tatkräftig zu unterstützen, den Ort mit Veranstaltungen und verschiedenen Aktionen zu beleben und auch Lobbyarbeit gegenüber der Stadt zu betrieben, um in Untertürkheim die dafür notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen.“

Bereits vor einigen Jahren hatte sich die Jungwengerterin vom alteingesessenen Untertürkheimer Weingut Schwarz bereiterklärt, im Beirat des IHGV mitzuarbeiten und konnte so bereits Vereinsluft schnuppern. Nun sei angesichts der Demission von Warth der Vorstand an sie herangetreten. „Es ist der Reiz etwas zu bewegen und mitgestalten zu können“ , erklärt sie ihren Antrieb. „Es ist ein Stück Heimat, für die wir uns als Weingut – wie auch jeder Betrieb – engagieren sollten, damit er attraktiv bleibt. Und ich persönlich möchte auch etwas zurückgeben“, sagt die 31-Jährige, die deutlich reifer wirkt. Erfahrungen für ihre neue Aufgabe als Repräsentantin des Untertürkheimer Handels und Gewerbes konnte Schwarz während ihrer Zeit als Württembergische Weinkönigin 2014/2015 sammeln.

Kein Flegga-Treff in diesem Jahr

Als einen der drei Eckpfeiler der IHGV-Aufgaben sieht die neue Vorsitzende auch weiterhin die Belebung des Ortes durch Feste und Veranstaltungen. Aufgrund der immer noch gültigen Corona-Vorgaben fällt in diesem Jahr aber mit dem traditionellen Flegga-Treff Ende Oktober wie im Vorjahr eine der Hauptattraktionen aus. Dieser wird stets in den Fußgängerbereichen im Ortskern und rund um den Leonhard-Schmidt-Platz gefeiert. „Es gibt so viele Zugänge, dass wir eine Zugangsbeschränkung sowie auch die Kontaktnachverfolgung nicht gewährleisten können“, erklärt Schwarz. Ähnlich verhält es sich vermutlich auch mit dem Weihnachtsmarkt, dem ältesten seiner Art in den Stuttgarter Außenbezirken. Man wolle aber noch die weitere Entwicklung der städtischen Vorgaben abwarten. Hingegen kann sich Schwarz vorstellen, die beliebte Rotweinnacht, wenn dies nach Corona wieder möglich ist, nicht mehr im zwei-, sondern im jährlichen Rhythmus durchzuführen. Bislang ging man der Kollision im Juni mit den Fußball-Großveranstaltungen wie WM oder EM aus dem Weg. „Es gibt sicher auch einen anderen Termin unterm Jahr.“

Neue Homepage und ein Gutscheinheft

Zudem sollen die Betriebe gestärkt werden. Ein erster Schritt ist die neue Homepage für den IHGV und den gesamten Stadtbezirk. Unter www.untertuerkheim.info werden in Zukunft alle wichtigen Informationen aus dem Stadtbezirk gesammelt. Die gemeinsame Homepage für die vier Oberen Neckarvororte ist Ende des Jahres dann Geschichte. „Alle Vereine, Institutionen, Einrichtungen und natürlich die Gewerbetreibenden sollen dort alle Neuigkeiten einstellen und es wird auf Veranstaltungen hingewiesen. Es ist sicher eine sehr attraktive Homepage für Untertürkheim“, ist Schwarz überzeugt.

Und vor wenigen Tagen wurde auch das erste Gutscheinheft für Untertürkheim an alle Haushalte verteilt. 25 Betriebe werben mit kleinen Geschenken oder eben Gutscheinen für einen Besuch. „Es ist eine tolle Möglichkeit, sich zu präsentieren und ins Gedächtnis der Bürger zu rufen.“ Zudem wird das Gutscheinheft über das Bezirksamt auch an Neubürger ausgegeben. Das Gutscheinheft zeige die immer noch enorme Branchenvielfalt, hofft Schwarz auf einen Erfolg. Dann könne man auch über eine Neuauflage nachdenken. Auf der Agenda stehen auch weitere Möglichkeiten wie geführte Abendspaziergänge oder Leistungsschauen, die Einblicke in die Betriebe ermöglichen. Verschiedene Ansätze, die bereits angedacht waren, und die sie nun weiterverfolgen möchte.

Stadtbezirk mit nach wie vor guter Struktur

Nach wie vor sei der IHGV und der Ort gut aufgestellt. „Wenngleich es deutlich Luft nach oben gibt“, weiß Schwarz um die negative Entwicklung, wenn sie an ihre Kindheit zurückdenkt. Gefordert sieht sie im Hinblick auf die zunehmenden Ladenleerstände auch die Stadt. „Es ist an der Zeit, nicht immer nur die negative Entwicklung zu bedauern, sondern auch einmal die Geschicke ins Positive zu lenken“, merkt man ihr den Elan an, mit der sie ihre neue Aufgabe in Angriff nimmt. Untertürkheim sei immer noch ein großer Stadtbezirk mit einer guten Struktur und einer guten Anbindung. Dies gelte es nun mit dem kreativen und engagierten Team im neuen IHGV-Vorstand in Angriff zu nehmen.