So könnte die zentrale Mitte des „Urbanen Dorfes“ aussehen. Foto: UTA Architekten und Stadtplaner

Auf dem abgeräumten Areal bei Rommelshausen präsentiert sich das Kernener IBA-Projekt am 16. und 17. Juli mit Musik, Mitmachaktionen und Klimamesse.

Im Jahr 2027 feiert die Stadt-Region Stuttgart die Internationale Bauausstellung (IBA’27). Als erste Zwischenetappe wird – trotz aktueller Realisierungsprobleme bei einigen Projekten – der Sommer 2023 in vielen der Projektkommunen zum Festivalsommer. Unter dem Motto „IBA’27-Festival #1“ seien alle Menschen in der Region eingeladen, die Themen, Projekte und Prozesse der IBA’27 kennenzulernen.

Aktionen für Jung und Alt

Das IBA-Projekt „Hangweide“ in Kernen präsentiert sich am Wochenende, 15. und 16. Juli, unter dem Titel „Ein-Blick in das Urbane Dorf“. Dabei soll das „abgeräumte“, sprich von Altbauten befreite Hangweidegelände, und dessen künftiges Gesicht an den beiden Tagen durch unterschiedliche Aktionen für Jung und Alt erlebbar werden.

Der Samstagabend steht ab 19 Uhr im Zeichen elektronischer Beats. In Zusammenarbeit mit dem „STR.711.Kollektiv“ verwandeln die DJs Sunny und Tobi Grimm die Fläche vor der Eventscheune am ehemaligen Gärtnereigelände der Hangweide in einen Open-Air-Dancefloor. Der Sonntag beginnt um 10.30 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Gelände des einstigen Behindertendorfes. Um 12 Uhr öffnet dann die Klimaschutzmesse Kernen rund um die Eventscheune ihre Tore mit vielfältigen Infoständen rund um klimarelevante Themen. Erste Einblicke in die zukünftige städtebauliche Gestalt der Hangweide liefern drei geführte Rundgänge über das Gelände.

Mitmachaktionen und Spielelandschaft

Für Kinder gibt es am Sonntag kreative Mitmachaktionen rund ums Bauen und Wohnen. Außerdem wartet eine Spielelandschaft zu den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf die jüngsten Besucher. Auch die Gaumenfreuden, so teilt die Gemeinde mit, kämen an beiden IBA-Festivaltagen nicht zu kurz. Das komplette Programm findet sich auf der Website der Projektgemeinschaft Hangweide unter hangwei.de sowie im Veranstaltungskalender unter kernen.de.

Das „Zukunftsprojekt Hangweide“ umfasst eine rund acht Hektar große Entwicklungsfläche in Kernen im Remstal. Die Fläche wird entwickelt von der Projektgemeinschaft Hangweide. Partner sind die Gemeinde Kernen, die Kreisbaugesellschaft Waiblingen und die LBBW Immobilien Kommunalentwicklung. Der Rems-Murr-Kreis unterstützt das Projekt als Hauptgesellschafter der Kreisbaugesellschaft.

Behindertendomizil wird zum „Urbanen Dorf“

Auf der Hangweide betreute die Diakonie Stetten rund 70 Jahre lang Menschen mit Behinderung in einer dorfähnlichen Wohnstruktur. Die aufgegebenen Gebäude weichen nun einem durchmischten, inklusiven Quartier, das mit neuen Formen des Zusammenlebens an die Historie des Ortes anknüpft. Am Beibach entsteht nun zwischen Feldern und Streuobstwiesen ein urbanes Dorf, das die Qualitäten städtischer und ländlicher Wohnsituationen vereint.

Die Grundlage bildet ein städtebaulicher Siegerentwurf, der die beiden nahe gelegenen Ortsteile Rommelshausen und Stetten über ein dichtes, gemeinwohlorientiertes Quartier mit einem hohen Anteil an bezahlbarem Wohnraum verbinden soll. Baumgruppen, Wasserlauf und Allee gliedern das Gelände in drei Areale, auf denen sich mehrgeschossige Holzgebäude lose um grüne Nachbarschaftshöfe gruppieren. Eine barrierefreie Dorfpromenade führt durch das autofreie Quartier zum zentral gelegenen Egelseeplatz. Am baumumstandenen See schlägt das Herz des neuen Viertels. „Hier treffen sich“, so die IBA-Projektbeschreibung, „die Anwohner täglich und gestalten das dorfgenossenschaftliche Leben“.