Ein Gigant aus der Vogelperspektive: Der Kran zählt laut der DRV zu den größten, die in Deutschland im Einsatz sind. Foto: Christoph Noth

In der Adalbert-Stifter-Straße geht es derzeit hoch her: Es wurden riesige Kräne aufgebaut zur Vorbereitung für den Abriss des Altbaus der Deutschen Rentenversicherung.

Freiberg - Die Deutsche Rentenversicherung ist nun auf der Zielgeraden, was die Bauarbeiten betrifft. In den letzten Tagen gab es große Kranarbeiten vor dem Haus. Der Grund: Der letzte Teil des Altbaus soll abgerissen werden. „Für den Abbruch des Gebäudeteils wird ein Kran aufgestellt. Das geht nur mit einem großen Autokran“, berichtete Christoph Noth, Pressesprecher der Deutschen Rentenversicherung (DRV). Dafür wurde hier einer der größten existierenden Autokrane aufgestellt. „Es gibt davon nur sechs in Deutschland. Er hat neun Achsen“, so Noth weiter. Für den Kran hat die DRV extra die hintere Einfahrt in Freiberg umgebaut. Zur Montage des zweiten Abbruchkrans wurde der große Autokran auf dem Gelände der DRV aufgebaut. Da der Platz für die Montage auf dem Grundstück nicht reicht, muss die Adalbert-Stifter-Straße entlang des Aldi-Parkplatzes ab Abzweigung Rotweg/Mönchfeldstraße für die Dauer der Kranmontage noch bis voraussichtlich morgen, 19. Februar, gesperrt bleiben.

Die neuere Baugeschichte der DRV reicht mittlerweile sechs Jahre zurück, als das Unternehmen damit begann, seine Altbauten durch zwei Neubauten in mehreren Phasen zu ersetzen – und das bei laufendem Betrieb. So fand die Grundsteinlegung für den Neubau am 23. Juni 2014 statt. Der erste Bauabschnitt war dann im April 2016 fertig, sodass ein Teil der Mitarbeiter aus dem Altbau umziehen konnte. Rund 1000 Mitarbeiter sind von dem Bauvorhaben betroffen. Im Juni 2016 begann dann der Abriss des ersten Teils vom Altbau. Nach dem Umzug aller Mitarbeiter im Sommer 2019 begann dann der Abriss des zweiten Teils.

Multispace-Büros entstanden

Die Neubauten sind inzwischen völlig fertig, wie Noth erklärt. Jetzt geht es nur noch um den Abriss des Altbaus, dessen Erdgeschoss erhalten bleibt. Die Arbeiten werden noch bis zum nächsten Jahr andauern. Der Platz wird noch neu gestaltet. „Im Juli 2021 soll alles fertig sein inklusive der Außenanlagen und der Gestaltung des Vorplatzes“, so Noth. Zum Vorplatz gebe es gerade Gespräche mit der Stadt Stuttgart. Im Neubau sind „Multispace-Büros“ entstanden, in denen mehrere Mitarbeiter in einem Bereich arbeiten, der nicht mehr komplett offen ist. 70 Prozent der benötigten Energie wird aus regenerativen Quellen wie Erdwärme und Solarenergie gewonnen. Damit sollen die Kosten um rund eine Million Euro pro Jahr sinken. Der Altbau der DRV, der zurückgebaut wird, stammt aus dem Jahr 1975. Ein Anbau, der zum Kaufpark Freiberg reicht, bleibt stehen. Geplant wurden die Neubauten bereits seit Anfang 2010.

„Das neue, rund 69 Millionen Euro teure Gebäude sei vor allem beim Energieverbrauch vorbildlich“, sagte Vorstandsvorsitzender Joachim Kienzle bereits bei der Grundsteinlegung 2014. Die Rentenversicherung hatte sich aus Kostengründen gegen eine Sanierung des Altbaus entschieden. Das gesamte Beratungsangebot für den Großraum Stuttgart soll nun in den modernen Neubauten in der Adalbert-Stifter-Straße stattfinden.